Sich Zeit zu nehmen, Dinge wieder selbst zu machen, sehen wir als wichtigen Teil eines langsameren und bewussteren Lebens. Daher stellen wir in unserer Conscious-Living-Kategorie immer wieder DIY-Ideen vor, die Lust auf ein wenig Handarbeit machen sollen. Ganz simpel und entspannend. Heute: Seedbombs zum Selbermachen.
Guerilla Gardening – so nannte man ursprünglich die heimliche Aussaat von Pflanzen in Großstädten oder auf öffentlichen Grünflächen als subtiles Mittel politischen Protests (zumeist gerichtet gegen Bauentscheidungen der kommunalen Stadtverwaltung). Über die Zeit hinweg trat der stille Protest immer weiter in den Hintergrund und die Verschönerung von tristen Innenstädten oder brachliegenden Flächen wurde neues Ziel der Guerilla Gardener.
So entdeckt man immer häufiger an öden innerstädtischen Gehwegen eine Ansammlung Mohnblumen, am Rande einer Landstraße eine Gruppe Kornblumen oder – erst kürzlich gesichtet – fünf nebeneinander stehende Sonnenblumen am Rande des englischen Gartens (MUC). Ob eine Laune der Natur oder gezieltes Guerilla Gardening – eine Freude sind solch Blumenansammlungen in jedem Fall. Und so lange es sich um heimische Blumen handelt, scheint auch die Stadt kein Problem mit dem heimlichen Gärtnern zu haben (sondern mäht feinsäuberlich um diese Art der Stadtverschönerung herum).
Wer nun auch Lust auf stillen Aktivismus oder einfach ein Interesse an der Verschönerung unserer Städte und öffentlichen Flächen hat, findet hier eine Anleitung zum einfachen Guerilla Gardening mit Seedbombs. Bei dieser Methode ist kein aufwändiges Gärtnern vor Ort notwendig, sondern es werden Blumensamen in kleinen Erdbällchen (Seedbombs genannt) versteckt und in der Natur verteilt (kein Einbuddeln notwendig). In den Erdbällchen können sich die Blumensamen nämlich (vor Vögeln und anderem Getier) geschützt entwickeln.
Wer sich auch in seinem tristen Umfeld an ein paar hübschen heimischen Blumen erfreuen möchte, der folgt der anschließenden Anleitung.
Materialien:
- (torffreie) Erde (der Torf gehört den Mooren als wichtige CO2-Speicher und sollte da bleiben)
- Lehmpulver (z.B. Heilerde aus der Drogerie)
- Samen von heimischen Pflanzen z.B. Wildkräutern wie Mohn-, Korn- oder Sonnenblumen
- ein bisschen Wasser
- eine Schüssel
Anleitung Seedbombs:
- Zu gleichen Teilen die Erde und das Lehmpulver in eine Schüssel geben. Ein paar Samen hinzugeben und alles vorsichtig vermengen, da das Lehmpulver ganz schön staubt.
- Nach und nach etwas Wasser hinzugeben und alles miteinander verrühren bis ein gleichmäßiger Teig entsteht.
- Aus dem Teig kleine Kugeln formen, die etwa die Größe einer Praline haben.
- Die fertigen Seedbombs gut trocknen lassen und einzeln in kleine Tütchen packen. Eventuell und mit einem Etikett und einer Erklärung versehen, falls du die Seedbombs verschenken möchtest.
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