Auf den Autobahnen zeichnet sich stets dasselbe Bild ab: Kaum beginnt die Urlaubssaison, drängt sich eine schier endlos erscheinende Schar an Autos in Richtung Süden. Nicht verwunderlich scheint das Auto bei Urlauben abseits von Städtetrips doch einfach komfortabler. Dabei schrecken uns nicht nur die nie enden wollenden Staus in praller Hitze mit Abgasgeruch durch die Klimaanlage ab, sondern auch Lärm und Umweltbelastungen, die dadurch entstehen. Im Rahmen einer Pressereise nach Südtirol sind wir der Frage nachgegangen, ob nachhaltiges Reisen mit dem Zug abseits von Großstädten überhaupt möglich ist. Dafür haben wir uns aus unserer Komfortzone bewegt, Interessantes erfahren und spannende Orte besucht, die wir nun mit Euch teilen [Anzeige/Vitalpina® Hotels Südtirol].
Anfahrt nach Fortezza/Franzensfeste, Südtirol
In München in den Zug gestiegen, machten wir uns in einer dreieinhalbstündigen Zugfahrt auf nach Südtirol. Angekommen am Brennerpass geht es für uns nach einem kurzen Halt mit demselben Zug weiter nach Fortezza/Franzensfeste. Wir kommen nicht umhin, uns an sämtliche Italienurlaube mit dem Auto zu erinnern, die stets mit einer schier endlos erscheinenden Staukette am Brenner starteten – und können nur lächeln, als wir diesmal einfach weiterfahren können. Angekommen in Fortezza/Franzensfeste holt uns Silvia von den Vitalpina® Hotels Südtirol in einem Elektroauto am Bahnhof ab und bringt uns in einer halbstündigen Fahrt in das Hotel Valserhof, in dem wir das Wochenende verbringen werden. Bereits auf dem Weg fällt uns die große Baustelle auf, die sich am Talende auftut. Der Bau der neuen Riggertalschleife, wie wir später erfahren werden. Mittels der neuen Bahnstrecke wird das Pustertal direkt an die Brennerbahnlinie angeschlossen. Damit wird der Umweg über Fortezza/Franzensfeste vermieden und mit dem Zug kann direkt nach Mühlbach gefahren werden. Von dort aus geht es mit dem Shuttle in etwa 10 Min. zum Valserhof. Unser Resümee nach der Anreise: Nachhaltiges Reisen mit dem Zug war sehr komfortabel, absolut nicht stressig und wir würden stets wieder den Zug wählen.
Der Valserhof
Nachdem wir sehr herzlich vom Team des Valserhof empfangen wurden, durften wir als erstes unser Zimmer begutachten, indem wir untergebracht waren: Ein offenes Badezimmer samt frei stehender Badewanne und eigener Sauna (ja richtig gehört: eine eigene Sauna), ein abgetrennter Schlafraum und eine Panorama-Dachterrasse, die jeder Stadtwohnung Konkurrenz macht. Wir fragen uns unweigerlich, wie wir dieses Zimmer jemals wieder verlassen sollen. Schließlich reißen wir uns aber doch los, immerhin gibt es dieses Wochenende noch viel zu erkunden.
Zurück in der Hotellobby werden wir mit einer Transportkarte ausgestattet, mit der wir während unseres Aufenthalts sämtliche öffentlichen Transportmittel wie Bus und sogar Berglifte kostenfrei benutzen können. Sollten wir doch einmal ein anderes Ausflugsziel anstreben, wird vom Hotel gerne ein Shuttle bereitgestellt, wird uns erklärt.
Anschließend zeigt uns Dietmar, Eigentümer des Valserhof, das Hotel mit samt der Neuerungen, die in den letzten Jahren vorgenommen wurden, um das Haus klimaneutral zu beitreiben. Begeistert hat uns vor allem das Heizsystem des Valserhof. So wurde die alte Ölanlage gegen eine nachhaltigere Heizmethode mittels Hackschnitzeln umgestellt. Der Umstieg auf diese umweltfreundliche Methode hat sich nicht nur im Valserhof selbst, wie uns Dietmar berichtet, sondern im ganzen Ort Vals vollzogen und war ein wichtiger Schritt hin zu mehr Nachhaltigkeit. Das Holz für die Heizungsanlage wird direkt aus den Wäldern in Vals gewonnen (beispielsweise durch umgestürzte Bäume). Zur Unterstützung einer fairen Entlohnung wird den Landwirtschaft Betreibenden, verglichen mit anderen Abnehmern, der vierfache Holzpreis gezahlt. Sollten die Hackschnitzel nicht reichen, wird der Vorrat mit Resten aus Sägewerken sowie Holz aus der Umgebung aufgefüllt. Betrieben wird das Fernheizwerk mittels Strom aus einer Fotovoltaikanlage, die an der Südseite des Werks angebracht ist.
Der Valserhof hat sich, ebenso wie alle Vitalpina Hotels, übrigens ein weiteres ambitioniertes Ziel in Sachen Nachhaltigkeit gesteckt: Die insgesamt 32 Mitgliedsbetriebe sind dem Klimaneutralitätsbündnis 2025 beigetreten. Als erste Hotelvereinigung überhaupt haben sich die Vitalpina® Hotels Südtirol dazu verpflichtet, ihren CO2-Ausstoß durch konkrete Maßnahmen gezielt zu reduzieren und bis 2025 die Klimaneutralität zu erreichen. We like!
Anschließend an ein absolut großartiges vegetarisches Fünf-Gänge-Menü aus regionalen Zutaten, verbringen wir unseren ersten Abend hier in Südtirol in unserer eigenen Sauna und schlafen schließlich bei Kuhglockengeläute erschöpft ein. Nun sind wir wirklich in Südtirol angekommen.
Aufstieg zur Fane Alm
Unser zweiter Tag startet mit einer geführten Waldwanderung inklusive Waldbaden. Dietmar nimmt uns mit auf ein grandioses Naturerlebnis mit faszinierender Aussicht, wie wir später resümieren werden. Vom Tal aus geht es für uns allmählich in den Wald und bergauf. Auf dem Weg nach oben machen wir einen Zwischenstopp und nehmen uns die Zeit, den Wald mit all unseren Sinnen wahrzunehmen. Unser absolutes Highlight: Ein neues Geräusch, welches sich plötzlich in unsere Meditation eingeschlichen hat – Kuhglocken. Ein großartiges Naturerlebnis, welches im Wassertreten seinen Abschluss fand, statt typischerweise im Kneippbecken, diesmal allerdings in einem Gebirgsbach. Und auch wenn uns Dietmar versichert, der Bach habe Plustemperaturen, sind wir uns bis heute nicht so sicher, ob das wirklich stimmt.
Für uns geht es im Anschluss wieder abwärts ins Tal zurück, wo wir in ein Shuttle wechseln, dass uns in Richtung Gipfel auf 1739 m bringt: zur Fane Alm. Während man zur Hauptsaison in den Sommermonaten (Jul.-Sep.) den Aufstieg zu Fuß überwinden muss, kann in den anderen Monaten ein Hotelshuttle für den Weg gewählt werden. Belohnt wird der Aufstieg aber allemal. An dieser Stelle lassen wir das Bild einfach für sich sprechen. Oben angekommen können wir uns kaum von der Aussicht losreißen. Dietmar erzählt uns, dass sobald genug Gras auf den Almwiesen rund um das Fane Almdorf wächst, die Kühe aus dem Tal auf die Fane Alm getrieben werden. So stammt die im Hotel angebotene Butter von hier, berichtet uns Dietmar. Später auf selbstgebackenes Brot, welches wir unter Anleitung in der Hotelküche gebacken haben, gestrichen, durften wir diese dann übrigens auch probieren. Wer Urlaub im Valserhof macht, dem können wir Brotbacken nur ans Herz legen. Unsere Exemplare haben jedenfalls am Montag für Begeisterung im FMF-Office gesorgt.
Rückfahrt nach München
Am letzten Tag nutzen wir schließlich unsere Transportkarte aus und machen uns mit der Bergbahn auf zur Bergstation Jochtal. Nachdem wir abermals das Bergpanorama eingesogen haben, ging es für uns zurück ins Hotel. Auf der Terrasse tankten wir noch ein letztes Mal Sonne, bis es mit dem Shuttle zurück zum Bahnhof Fortezza/Franzensfeste ging und wir beseelt die Heimreise zurück nach München antraten. Das Wochenende hatte definitiv den Erholungswert eines ganzen Urlaubs. Ähnlich komfortabel wie auf dem Hinweg und einem ausgelesenen Buch später (Zugfahrt sei Dank) geht es von Fortezza/Franzensfeste mit dem Zug zurück nach München.
Nachhaltiges Reisen mit dem Zug – Was wir gelernt haben:
Auch wenn nachhaltiges Reisen mit dem Zug in Urlaubsgebiete, die abseits des Großstadttrubels liegen, erst mal ungewöhnlich erscheinen, sind wir froh, uns aus unserer Komfortzone bewegt zu haben. Denn wenn man sich eine Region wie Südtirol als Reiseziel aussucht, die ambitioniert am Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel arbeitet und ein Hotel wie den Valserhof wählt, welches einen autofreien Urlaub fördert und für schwer erreichbare Ausflugsziele Shuttles anbietet, kann man einen nachhaltiges Reisen ohne Auto hervorragend gestalten. Wir halten fest, dass wir das Auto nun getrost stehen lassen und stets wieder den Zug als Transportmittel wählen würden.
Wer nun Sorge wegen Winterurlauben hat, den können wir auch hier beruhigen: Die Region Südtirol sorgt bereits für eine umweltfreundliche Mobilitätsgarantie. Von flächendeckenden Ski- und Linienbussen durchs Tal bis hin zu den vielseitigen Möglichkeiten, gesamte Ausrüstungen zu leihen, wird hier einiges dafür getan, dass es keiner Anreise per Auto bedarf.
Dieser Artikel ist in freundlicher Zusammenarbeit mit Vitalpina® Hotels Südtirol entstanden. Vielen Dank!
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