Jährlich landen bis zu 48 Millionen Tonnen Textilien im Müll. Auch wenn einige Kleidungsstücke davon weitergegeben oder weiterverwendet werden können, kann ein Großteil der weggeworfenen Kleidung kein zweites Mal getragen werden und landet so auf einer der unzähligen Mülldeponien, oder wird direkt verbrannt. Lange Zeit konnte die Industrie nichts weiter mit diesen nicht-wiederverwendbaren Textilien anfangen, weil es kaum Möglichkeiten dazu gab, die Fasern erneut in den Kreislauf einzubinden. Auf diesen Missstand sind mittlerweile auch eine Vielzahl an Brands aufmerksam geworden und versuchen durch den Einsatz von nachhaltigeren Stoffen, vor allem jenen, die (teilweise) aus recyceltem Material bestehen, den Kreislauf zu schließen. Gemeinsam mit KEEN haben wir uns angeschaut, was Nachhaltigkeit in Sachen Stoffe bedeutet, was nachhaltige Stoffe auszeichnet und wie dies in der Praxis aussieht [Anzeige].
Nachhaltige Stoffe: Was bedeutet das?
Auch wenn beim Kleidungskauf zunehmend Wert auf die in Kleidung verwendeten Materialien gesetzt wird, einen genaueren Blick auf die Schilder in Kleidung werfen wohl die wenigsten. Dabei kann sich ein Blick lohnen: Abgesehen von Waschsymbolen und Größenangaben verstecken sich dort nämlich vor allem wichtige Details zur Materialzusammensetzung. Dies ist vor allem im Hinblick auf die Frage wichtig, wie nachhaltig das einzelne Kleidungsstück ist. So sind nachhaltige Stoffe in Sachen Umweltbelastung und Ressourcenverbrauch herkömmlichen Stoffen einen großen Schritt voraus.
Welche Hinweise sich auf Etiketten nämlich nicht finden lassen, sind Angaben zu eingesetzten Schadstoffen oder dem Wasserverbrauch im Rahmen der Produktion. So werden bei der konventionellen Stoffverarbeitung meist Giftstoffe eingesetzt, zum Beispiel in Form von Pestiziden beim Anbau oder beim Färben der Stoffe, die anschließend ins Abwasser gelangen. Auch auf sichere Arbeitsbedingungen oder geringe Emissionen wird meist kein Wert gelegt. Ein weiteres großes Problem bei der konventionellen Stoffverarbeitung ist der hohe Ressourcenverbrauch: Etwa 20 % des jährlich anfallenden Textilmülls entsteht bei der Produktion der Kleidung und wird als Verschnitt verbucht. Weitere 10 % werden vernichtet, nachdem sie im Einzel- und Onlinehandel unverkauft geblieben sind.
Was zeichnet nachhaltige Stoffe aus?
Grundsätzlich lassen sich nachhaltige Stoffe in zwei Kategorien unterteilen: in jene Stoffe, die beim Anbau und der Verarbeitung nachhaltiger sind als konventionelle Alternativen sowie Stoffe, die bereits bestehende Ressourcen wiederverwenden. Öko-Stoffe, die im Bezug auf den Anbau der Rohstoffe und der Verarbeitung verträglicher für die Umwelt sind, weil sie beispielsweise auf den Einsatz von Pestiziden beim Anbau verzichten und so das Grundwasser nicht verunreinigt wird, benötigen deutlich weniger Ressourceneinsatz, wie Wasser und Energie, oder im es fallen im Rahmen des Transports und der Verarbeitung weniger Treibhausgasemissionen an. Genauso spielen aber auch soziale Aspekte wie sichere Arbeitsbedingungen und faire Löhne eine wichtige Rolle. Öko-Stoffe können beispielsweise Bio-Baumwolle oder Bio-Leinen sein.
Zum anderen gibt es Unternehmen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, bei der Stoffverarbeitung keine weiteren Ressourcen zu beanstanden und stattdessen vorhandene Fasern zu recyceln und so wieder in den Kreislauf einzuführen. Für den Upcycling-Prozess werden Textilien als “Raw Material” betrachtet und durch smarte Prozesse in Fasern verwandelt, um neue Textilien und Kleidungsstücke herzustellen. Das spart nicht nur große Mengen Wasser bei der Produktion, sondern ist auch ein großer Schritt in eine nachhaltige Richtung im Hinblick auf die sensible Ressourcennutzung und Reduzierung von Textilmüll.
Wie sieht das in der Praxis aus?
Ein Beispiel, an dem man hervorragend sehen kann, wie Nachhaltigkeit in Sachen Stoffe in der Praxis aussehen kann, ist die Mosey-Kollektion von KEEN. Die Modelle bestehen aus ReWooly-Obermaterial, einem innovativen Material aus 50 % recycelter italienischer Wolle (GRS-zerifiziert). Hergestellt wird im ReWooly im Kreislaufverfahren: Ausgediente Strickwaren werden gesammelt, zu Wollfasern aufgearbeitet und anschließend zu Filz weiterverarbeitet; schließlich entsteht daraus der Mosey-Schuh. Der Filz wiederum kann selbst mehrfach weiterverarbeitet werden, sodass ein fortlaufender Kreislauf entsteht.
So wird durch den recycelten Anteil an Rohstoffen pro Kilogramm Material 541 Liter Wasser, 54,5 CO2 und 92 kWh an Energie gespart. Für maximale Nachhaltigkeit!
Ergänzt werden die nachhaltigen Schuhe mit einer Laufsohle aus Naturkautschuk, die mit Kork angereichert ist, um den Verbrauch von Petrochemikalien zu reduzieren. Das Modell Mosey hat den Praxischeck in Sachen nachhaltige Stoffe mit Excellence bestanden, wie wir finden!
Aber nicht nur mit dem Modell Mosey ist KEEN in Sachen Nachhaltigkeit führend. Das Unternehmen hat es sich nämlich bereits seit vielen Jahren zur Aufgabe gemacht, die Natur zugänglicher zu machen und in den Handel zu integrieren. Der Grundgedanke: Hybridschuhe herzustellen, die den Fuß schützen, bequem und rutschfest sind. Aus dem Grundgedanken heraus entstanden so Schuhe für die unterschiedlichsten Outdoor-Aktivitäten wie Fahrradfahren, Trailrunning oder Hiking. Wer das Konzept genauso überzeugend findet wie wir, kann gerne einmal im KEEN-Onlineshop vorbeischauen.
Dieser Artikel ist in freundlicher Zusammenarbeit mit KEEN entstanden. Vielen Dank!
7 Kommentare
In finde es im Zusammenhang mit der Kompostierbarkeit noch wichtig zu erwähnen, dass das nur der Fall ist solange es sich um eine Monofaser handelt. Kompostierbar heißt ja auch nicht gleich, dass die Textilien einfach abbauen. Das stellt man sich so schön vor. Aber Farbstoffe etc. bleiben natürlich trotzdem zurück. Viele Labels, die sagen sie verwenden nachhaltige Stoffe, verwenden trotzdem häufig Mischfasern (also natürliche Materialien mit Kunstfasern wie Elasthan&Co gemischt), die eine Kreislaufwirtschaft und damit eine Wiederverwendung der Rohstoffe mindestens schwierig, wenn nicht aktuell unmöglich machen. Das war mir noch wichtig das noch zu ergänzen. Dass keen ausschließlich recycelte Wollfasern verwendet, finde ich deshalb so super!
Liebe Anna-Lena,
vielen lieben Dank für Deinen Input. Absolut richtig – besonders bei Mischfasern muss die Nachhaltigkeit anders bewertet werden. Wir würden uns hier auch ein strikteres System wünschen, wann von Textilien wirklich behauptet werden kann, diese seinen nachhaltig. Aktuell ist der Begriff leider nicht geschützt. In der Zwischenzeit haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, Innovationstreiber wie KEEN vorzustellen, die in Sachen nachhaltige Stoffe einen Schritt weiter gehen.
Herzliche Grüße, Sophia
Super spannender Artikel!
Sehr toll! Ich hoffe, das wird sich durchsetzen! Wenn es für die Firmen am Ende vielleicht irgendwann sogar günstiger wird, so zu produzieren, stehen die Chancen ganz gut!
Lieber Alex, vielen lieben Dank für das Feedback. Wir blicken auch sehr zuversichtlich in die Zukunft und sind sehr froh, dass es Innovationstreiber wie KEEN gibt.
Bei Schuhen ist der Online-Versand immer etwas schwierig; kann man die Modelle auch irgendwo offline anprobieren?
Lieber Thomas,
da hast Du absolut Recht! Schuhe online zu bestellen ist meist ein Ratespiel. Die KEEN-Modelle gibt es in einer Vielzahl von Sportgeschäften, wie beispielsweise Globetrotter oder Intersport. Aus Erfahrung vielleicht noch ein Tipp: Besonders die MOSEY-Modelle fallen recht groß aus, also unbedingt eine Nummer kleiner kaufen. Herzliche Grüße, Sophia
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