Ist mein Alltag mal wieder stetig in Bewegung, überlege ich mir gerne kleine Strategien, die mir im Vorbeilaufen einen Mood-Boost bereiten: Eine nächtliche Dance-Session während dem Zähneputzen veranstalten, die Lunchpause in der Sonne verbringen oder einen Strauß Blumen auf dem Esstisch drapieren. Und weil jede*r immerhin von Zeit zu Zeit einen Gute-Laune-Kick vertragen kann, bereite ich auch anderen mit einem Strauß Blumen gerne eine Freude. Eines muss ich zugeben: Woher die Blumen aus meinem Blumenstrauß denn eigentlich kommen, diese Frage habe ich mir eigentlich noch nie gestellt. Bisher habe ich beim Kauf lediglich darauf geachtet, dass der Blumenstrauß ohne Plastik auskommt. Und dachte – naiverweise – ich würde damit die umweltfreundlichste Entscheidung treffen. Dahin gehend klärte mich ein Artikel vor einigen Wochen auf – falsch gedacht! Also begann ich selbst zu recherchieren und stellte schnell fest, dass meine bisher getätigten Blumenkäufe in Sachen Klimabilanz keinen Nachhaltigkeits-Preis gewinnen würden. Was ich beim Kauf bisher nicht bedacht habe und was es in Sachen nachhaltige Blumen in Zukunft zu beachten werde, habe ich für Euch zusammengetragen.
Nachhaltige Blumen: Ist das möglich?
Lange Transportwege, beheizte Gewächshäuser, Verunreinigung beim Anbau – Schnittblumen schneiden in Sachen Klimabilanz nicht besonders gut ab. Der Großteil der bei uns erhältlichen Blumen wird aus dem Ausland importiert. Wer nun an Tulpen aus Holland denkt, liegt in den meisten Fällen allerdings falsch. So werden die Schnittblumen meist in Afrika oder sogar Südamerika angebaut. Dies bedarf nicht nur einem hohen Wasserbrauch in Regionen, in denen ohnehin schon Wasserknappheit herrscht, sondern auch eine Menge an Emissionen während des langen Transportwegs. Zudem werden beim Anbau häufig Pestizide eingesetzt, die das Grundwasser verunreinigen. Selbst wer beim Kauf darauf achtet, dass die Blumen regional oder zumindest in Europa angebaut wurden, handelt nicht zwangsläufig nachhaltiger. Damit ganzjährig Blumen zur Verfügung stehen, werden diese meist in beheizten Gewächshäusern mit Kunstlicht angebaut. Die Folge ist ein hoher Energieverbrauch. Vergleicht man ihre Energiebilanz, schneiden so regionale Blumen sogar schlechter ab als jene, die importiert werden.
Nachhaltige Blumen: Darauf sollte beim Kauf geachtet werden
Auf die Anbauart der Blumen
In Sachen Klimabilanz sind Freiland-Blumen jenen aus einem Gewächshaus vorzuziehen. Bereits im Frühling gibt es eine Vielzahl an Blumen wie beispielsweise Tulpen, Krokusse oder Veilchen die ohne Gewächshaus auskommen. Im Sommer können schließlich nahezu alle Blumenarten aus Freiland-Anbau erworben werden. Wer also möglichst nachhaltig Blumen kaufen möchte, achtet beim Kauf auf die Herkunft sowie die Anbauart der Blumen.
Auf Siegel
Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Organisationen, die sich für mehr Transparenz bezüglich Herkunft sowie Anbaumethoden von Blumen einsetzen. So können Siegel, wie jene von Demeter oder Bioland, Auskunft darüber geben, dass die Blumen im Rahmen von biologischer Landwirtschaft angebaut wurden. Über die genaue Herkunft gibt das Siegel in der Regel jedoch keine genaue Auskunft. Die Initiative “Ich bin von hier!” stärkt den Markt für regionale Blumen. Das Siegel kennzeichnet Blumen und Topfpflanzen, die in einem Radius von 100 bis 150 km um den jeweiligen Verkaufsort angebaut wurden.
Nachhaltige Blumen: Alternativen
Blumen selbst pflücken
Anstatt Blumen zu kaufen, können Blumen selbst gepflückt werden. Dafür sind Wildblumen entweder im eigenen Garten oder auf dem Balkon anzubauen. Eine schöne Alternative ist ebenfalls eins der zahlreichen Felder zum Blumen selber schneiden zu besuchen. Dort können saisonale sowie regionale Blumen geschnitten werden, die zudem ganz ohne Plastikverpackung auskommen.
Topfpflanzen
Aufgrund ihrer längeren Lebensdauer haben Topfpflanzen eine bessere Klimabilanz als Schnittblumen. Wer auf möglichst nachhaltige Blumen setzen will, für den stellen Topfpflanzen daher eine gute Alternative dar. Auch bei diesen Blumen sollte jedoch auf Herkunft sowie Anbaumethode geachtet werden.
Selbstgemachte Blumen
Selbstgebastelte Blumen sind Vorreiter in Sachen Klimabilanz. Diese Blumen haben Schnittblumen aber nicht nur in Sachen Umweltfreundlichkeit einiges Voraus, diese sind auch haltbarer – stehen in der Optik Schnittblumen allerdings in nichts nach. Im Internet finden sich eine Vielzahl an Anleitungen hierzu. Wer also möglichst nachhaltige Blumen verschenken möchte, dem bieten selbstgemachte Blumen eine hervorragende Alternative. Auch wenn wir natürlich wissen, dass diese nicht dasselbe Blumen-Feeling verleihen, wie richtige Blumen.
Nachhaltige Pflanzenaufbewahrung
Wer auf der Suche nach weiterer Inspiration für nachhaltige Geschenke ist, findet in unserern Guides für Nachhaltige Muttertagsgeschenke, Eco-Geschenkideen zum Valentinstag, Nachhaltige Weihnachtsgeschenke und Nachhaltige Geschenke zu Weihnachten Inspiration.