Wer eine natürlich lockige oder wellige Haarstruktur hat weiß, dass die richtige Pflege durchaus ein schwierigen Unterfangen sein kann. Während man für glattes Haar meist auf eine Vielzahl an Produkten in den Regalen zurückgreifen kann, beschränkt sich die Auswahl an Lockenpflegeprodukte meist auf wenige Hersteller sowie Produkte. Häufig enthalten konventionelle Lockenpflegeprodukte zudem Silikone oder Alkohole, welche die Haare austrocknen und auf Dauer ein frizziges Ergebnis hinterlassen. Wir haben dies zum Anlass genommen und uns durch eine Reihe von natürlichen Lockenpflegeprodukte zum Selbermachen getestet. Unser Favorit: Leinsamengel. Leinsamen enthalten Schleimstoffe, welche in Verbindung mit Wasser aufquellen. Das so entstehende Leinsamengel erinnert von der Konsistenz an herkömmliches Haargel, bietet aber viele Vorteile gegenüber seiner konventionellen Alternative: Es ist biologisch abbaubar, verzichtet auf synthetische Duft- sowie Konservierungsstoffe und kann zudem mit nur wenigen Zutaten sowie Handgriffen selbst hergestellt werden.
Zutaten:
- 30 g (ganze) Leinsamen
- 250 ml Wasser
- optional: 2 Tropfen ätherisches Öl (bspw. Kamille, Lavendel oder Rosmarin)
- Zum Befüllen: Glasgefäß mit Deckel (300 ml Inhalt)
Anleitung – Leinsamengel selber machen:
Die Leinsamen in einen kleinen Topf geben. Das Wasser hinzugeben und aufkochen lassen. Sobald die Mischung kocht, die Hitze reduzieren und unter stetigem Rühren etwa 3 Min. köcheln lassen. Anschließend mit einem Löffel die Konsistenz überprüfen; Das Gel ist fertig, wenn das Wasser Fäden vom Löffel zieht und die Leinsamen schäumen. Sobald diese Konsistenz erreicht ist, die Mischung von der Herdplatte nehmen, da das Gel für die Anwendung im Haar sonst zu fest wird. Das Gel durch ein engmaschiges Sieb in eine Schüssel geben und abkühlen lassen. Wer mag, kann anschließend 2 Tropfen ätherisches Öl zu dem Leinsamengel geben. Hier eignen sich besonders haarwuchsfördernde Öle wie Kamille, Lavendel oder Rosmarin. Nach dem Abkühlen das Gel in ein Glasgefäß mit Deckel geben. Fest verschlossen und kühl gelagert (am besten im Kühlschrank) ist das Leinsamengel etwa 2 Wochen haltbar.
Anwendung
Nach dem Haarewaschen eine walnussgroße Menge des Gels in die nassen Haare geben und gut verteilen. Anschließend die Haare von unten nach oben kneten. Zum trocknen die Haare entweder vollständig an der Luft trocknen lassen oder auf einen Föhn mit Diffusor-Aufsatz zurückgreifen. Beim Trocknen wird das Gel hart und es kann ein sogenannter Gelcast entstehen, ein Gelfilm der sich um die Locken legt und das Haar hart und spröde erscheinen lässt. Dieser kann mit den Händen einfach ausgeknetet werden.
Tipps aus der Redaktion
- Wer das fertige Leinsamengel länger haltbar machen möchte, kann dieses portionsweise (hierfür eignen sich Eiswürfelformen hervorragend) einfrieren. Vor der Verwendung das Gel rechtzeitig auftauen lassen;
- Die ausgekochten Leinsamen können bis zu dreimal wiederverwendet werden; dafür die Leinsamen aus dem Sieb in ein verschlossenes Gefäß geben. Im Kühlschrank gelagert sind die Leinsamen etwa eine Woche haltbar. Die Leinsamen können anschließend erneut mit Wasser aufgekocht werden;
- Die gekochten Leinsamen eignen sich alternativ hervorragend als Zugabe in Müslis und Pancakes oder als veganer Ei-Ersatz;
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