Waren Socken vor einigen Jahren vor allem von einfarbigen Multi-Packs geprägt, haben sie in den letzten Jahren einen echten Wandel durchgemacht. Von langweiligen Fußwärmern hin zu echten Must-Haves. Ob mit Muster, bunt oder richtige Kunstwerke: Socken gibt es mittlerweile in allen möglichen Formen und Farben. Lediglich im Fair Fashion Bereich wurde sich bisher nie so richtig auf dieses Trend-Accessoire konzentriert.
popeia hat es sich zur Aufgabe gemacht, Basics neu zu definieren und eine nachhaltige, ästhetische Alternative zu den herkömmlichen Fast Fashion Varianten zu bieten. Die Socken sind dabei aus hochwertigen sowie nachhaltigen Materialien hergestellt, angenehm weich und hervorragend kombinierbar zu einer Vielzahl an Outfits. Überdies spendet popeia pro verkauftem Socken-Bundle ein Paar an Frauenhäuser. We like!
Wir wollten von popeia wissen, warum sie sich mit ihrem Fair Fashion Label auf nachhaltige Basics konzentriert haben, welche Rolle Transparenz und eine faire Produktion für popeia spielen und warum Ihnen die Unterstützung von Frauenhäusern im Rahmen der Produktverkäufe so wichtig ist.
„Deswegen machen wir das jetzt einfach selbst und widmen uns statt schnelllebigen Kollektion andauernden und richtig guten Bestsellern: Basics.“
Ihr habt popeia 2021 gemeinsam gegründet. Was hat Euch dazu bewegt, ein Fair Fashion Label zu gründen? Was ist die Vision dahinter?
Wir, Anna und Sara, haben uns unserem ehemaligen Arbeitgeber “The Female Company” in Berlin kennengelernt. Schon da wussten wir, dass wir, dass wir gerne unser eigenes Ding machen wollen und dass wir als Team super gut funktionieren. Ziemlich zeitgleich hatten wir auch eine ähnliche Erfahrung: Beim jährlichen Sockenkauf standen wir mal wieder vor dem Fast-Fashion Regal und fragten uns, wieso wir nur zwischen dem günstigen 10er-Pack in schwarz und ausgefallenen Designs wählen konnten, die hinsichtlich Nachhaltigkeit und sozialen Standards nicht wirklich unseren Werten entsprechen. Da dachten wir uns: Das können wir besser und gründeten im September 2021 popeia.
Hinter popeia steht die Vision, bessere und nachhaltigere Basics zu kreieren, die nicht nur cool aussehen, sondern auch der Gesellschaft guttun. popeia Basics sind aus natürlichen Materialien wie Bio-Baumwolle, werden fair in Europa (Portugal & Deutschland) hergestellt und mit jeder Bestellung wird ein paar Socken an Frauenhäuser gespendet, wo es an diesen alltäglichen Basics mangelt. Gestartet sind wir mit einer Socke, mittlerweile haben wir Socken in weiteren Farben, Caps, Schals, Mützen und bringen bald auch weitere Produkte wie beispielsweise “Das perfekte weiße T-Shirt” raus.
Der Name “popeia” wurde übrigens von dem starken Seemann “Popeye” inspiriert und steht für die starke Frau, die sich für andere einsetzt und auch ohne Spinat zu Superkräften kommt 🙂
Warum habt Ihr Euch gerade dafür entschieden, Euch mit popeia auf nachhaltige Basics zu fokussieren?
Unser eigener Kleiderschrank hat sich in den letzten Jahren total gewandelt. Früher hatten wir ehrlicherweise noch total darauf Wert gelegt, jeden Trend mitzumachen. Heute sieht das ganz anders aus: Weniger ist mehr und vor allem lieber schlicht und gute Qualität, damit es auch schön zeitlos ist und lange getragen werden kann. Außerdem haben wir uns gefragt: Welche Kleidungsstücke tragen wir letztendlich am meisten? Eigentlich sind es doch genau die Dinge wie Socken, Unterwäsche oder das einfarbige T-Shirt? Gleichzeitig fanden wir es echt schwierig, diese Basics in guter Qualität, aus nachhaltigen Materialien unter fairen Bedingungen hergestellt und vor allem zu einem fairen Preis zu finden. Und wenn es dann doch mal passt, ist genau das Modell nach zwei Monaten nicht wieder auffindbar, weil schon die nächste Kollektion ansteht. Wir finden, dass sich bisher niemand wirklich darauf fokussiert hat, Basics wirklich gut zu machen. Deswegen machen wir das jetzt einfach selbst und widmen uns statt schnelllebigen Kollektion andauernden und richtig guten Bestsellern: Basics.
Transparenz ist ein wichtiges Thema im Fair Fashion Bereich. Woher bezieht ihr Eure Bio-Baumwolle und wo produziert Ihr eure Kleidung?
Uns als Gründerinnen ist es enorm wichtig, ein Unternehmen aufzubauen, welches nicht nur gute Produkte herstellt, sondern auch Acht auf die involvierten Menschen und die Umwelt legt. Die Basics werden deshalb in Europa hergestellt. Unsere Beanies und Schals werden in Deutschland in der Oberpfalz bei einem Familienunternehmen produziert und die mulesingfreie Merinowolle wird in Italien gewonnen. Unsere Socken und T-Shirts in Portugal unter fairen Arbeitsbedingungen hergestellt. Die Nähe der Produzenten hat nicht nur den Vorteil kurzer Transportwege der Ware, sondern wir können den Hersteller auch kurzfristig besuchen und uns die Produktion vor Ort ansehen. Ein Besuch in den Produktionsstätten ist für den Sommer bereits geplant und wir auch jetzt schon regelmäßig via Facetime mit in die Produktion genommen. Die Bio-Baumwolle der Socken und Shirts selbst kommt aktuell aus der Türkei und aus Indien.
Uns als Gründerinnen ist es enorm wichtig, ein Unternehmen aufzubauen, welches nicht nur gute Produkte herstellt, sondern auch Acht auf die involvierten Menschen und die Umwelt legt.
Einen gepflanzten Baum pro Bestellung kennen wir mittlerweile von vielen Unternehmen. Ihr spendet pro Bestellung ein Paar an ein Frauenhaus. Wie kamt Ihr auf die Idee und warum liegt Euch genau dieses Spendenziel so am Herzen?
Genau. Die Spende an das Frauenhaus ist ein wichtiger Bestandteil von popeia und verkörpert die tiefgründige Mission, die Gesellschaft zu mehr Empathie zu inspirieren.
Bevor wir auf die Idee kamen, Socken zu kreieren, hatten wir bereits darüber gelesen, dass es in Institutionen wie Obdachlosenheimen genau an solchen Basics fehlt. Denn wer spendet seine gebrauchten Socken? Als dann feststand, dass wir Socken mit einem Fokus auf Frauen machen werden, war es klar, dass wir auch gerne an den weiblichen Teil der Gesellschaft etwas zurückgegeben wollen. Wir riefen ein paar Frauenhäuser in Berlin an, welche zu uns sagten, dass es auch bei ihnen an diesen Basics fehlt und sie sich sehr über Spenden freuen würden. Unsere erste Spende eines Kartons voller Socken passierte bereits im September, im gleichen Monat der Gründung. Die Spende ist übrigens gar nicht so leicht zu übergeben! Frauenhäuser bieten ja Schutz und Support für von Gewalt betroffenen Frauen. Um die Frauen zu schützen, dürfen nicht einmal wir wissen, wo sich das Haus befindet. Deswegen treffen wir uns immer mit einer Mitarbeiterin des Frauenhauses an einem vordefinierten Ort, um die Socken zu übergeben.
Wir sind absolut begeistert von Eurem Branding und Eurem Packaging! Man sieht, wie viel Arbeit darin steckt. War Euch ein passendes Branding von Anfang der Produktentwicklung an wichtig oder kam das erst mit der Zeit?
Hah! Das freut uns zu hören. Denn darin steckt wirklich mehr Arbeit, als man denkt. Also am wichtigsten war uns, dass das Produkt und die Qualität unsere Kund*innen begeistert. Aber das Branding sehen wir natürlich auch als Teil des Produkts und als Ausdruck davon, wer popeia ist und für was wir stehen. Unsere Produkte sind zwar Basic, die Sprache und das Erlebnis aber durchdacht und bewusst anders 🙂
Wir wollen durch unsere Produkte mit Kund*innen sprechen; der Kauf soll ein Erlebnis sein.
Socken habt Ihr bereits ein neues Image verliehen, was kommt denn als Nächstes? Die Weltherrschaft in Sachen nachhaltige, stylische Basics? Woran arbeitet Ihr grade?
Back to the basics! Es gibt noch gaaanz viele Produkte, die ein Makeover bräuchten. Wir arbeiten bereits an einigen Sachen, aber gehen das fokussiert an. Denn jedes Produkt, das wir launchen, soll gut durchdacht sein. Ein Produkt, das bald bei uns zu sehen sein wird, ist das “perfekte weiße T-Shirt” a la popeia. Supersoft aus Bio-Baumwolle, nicht zu dick, nicht zu durchsichtig, cool geschnitten und mit dem gewissen Etwas. Auch arbeiten wir seit Dezember an einer großen weiteren Kategorie, welche wir hoffentlich Ende Sommer vorstellen können. Aber wir wollen gar nicht mehr verraten, schaut einfach auf Instagram bei uns unter @wearepopeia vorbei. Es bleibt spannend!