Das Münchner Luxus-Fair-Fashion-Label SETERY hat es sich zum Ziel gesetzt, mit vielseitig kombinierbaren, hochwertigen Kleidungsstücken eine Capsule-Kollektion anzubieten. Minimalismus modern gedacht. Hochwertige Kleidungsstücke aus luxuriösen Stoffen, die in Sachen Komfort locker mit einem Homewear-Outfit mithalten können, in punkto Design aber nach edlem Designer-Stück aussehen.
Mit einer Capsule-Kollektion möchte SETERY-Gründerin Hanna Greis Businessfrauen das morgendliche Suchen nach einem passenden Outfit erleichtern. So lassen sich sämtliche SETERY-Teile untereinander ideal kombinieren – und das zu jeder Jahreszeit und zu jedem Anlass. So wirken die Pieces je nach Styling mal eher locker und leger und mal business-schick und elegant. Verarbeitet werden in den Kollektionen ausschließlich vegane und möglichst nachhaltige Materialien die gleichzeitig ein hochwertiges Tragegefühl erzeugen.
Wir wollten von Hanna wissen, was für sie ein bewusstes Kaufverhalten bedeutet, welche Rolle Transparenz und eine faire Produktion für SETERY spielen und ob sie sich als Modedesignerin auch in der Verantwortung sieht, mehr Menschen von nachhaltiger Mode zu überzeugen.
SETERY möchte der Natur nah sein, ihr zuhören und ihre Schönheit in den Vordergrund stellen. So inspiriert uns die Natur zu unseren Designs, die eine „Hommage an die Schönheit der Natur“ sind.
Fair Fashion sowie Slow Fashion Labels gibt es mittlerweile viele auf dem Markt. Was hat Dich dazu bewegt, SETERY zu gründen? Was macht SETERY für Dich aus?
Absolut; glücklicherweise ist das Thema Nachhaltigkeit präsenter denn je und es gibt viele tolle Labels mit werteorientierten Philosophien. Ein nachhaltiges Handeln setzt voraus, die eingesetzten Ressourcen über einen unbegrenzten Zeitraum nutzen zu können, ohne dabei die beteiligten Systeme zu schädigen. So reicht es für uns nicht aus, eine Produktlinie mit zum Beispiel Bio-Baumwolle aufzunehmen. Bei SETERY wollen wir ganzheitlich denken, beginnend bei der Strategie, den Designs, den Materialien, der Produktion und der Logistik. Alles, was wir bei SETERY tun, soll auch noch in 100 Jahren möglich sein. SETERY möchte der Natur nah sein, ihr zuhören und ihre Schönheit in den Vordergrund stellen. So inspiriert uns die Natur zu unseren Designs, die eine „Hommage an die Schönheit der Natur“ sind. SETERY ist nicht laut, SETERY gibt Raum zum Wohlfühlen und schenkt ein gutes Gefühl. Das bedeutet für mich Luxus.
Welches Kaufverhalten hältst Du für verantwortungsvoll? Welches Konsumverhalten entspricht der modernen Frau, die bei SETERY kauft?
Ich selbst liebe die „schönen Dinge“, sich etwas „zu gönnen“ kann sich wirklich großartig anfühlen. Mir ist es hierbei wichtig, dass es sich um ein absolutes Lieblingsstück handelt. Für eine Kaufentscheidung lasse ich mir gerne Zeit, denn lieber habe ich 1 hochwertiges Stück in meinem Kleiderschrank, als 5 Stücke, die ich schnell wieder vergesse… Darum tragen bei SETERY alle unsere Teile einen Namen. Die SETERY Kundin liebt es sich achtsam eine kleine „Familie“ an Lieblingsteilen aufzubauen, die je nach Anlass wandelbar gestylt werden können.
Gerade bei Fair Fashion ist Transparenz ein wichtiger Faktor. Sprechen wir darüber: Wo werden die SETERY-Produkte hergestellt? Woher beziehst du die Stoffe? Was ist Dir bei der Auswahl der Materialien besonders wichtig?
Absolut. Vor einiger Zeit haben wir das Deutsche Institut für Textil- und Faserforschung DITF besucht. Ich habe mir vorgestellt, dass dort alle in weißen Kitteln rumlaufen und an High-Tech Materialien forschen. In der Realität wird sich aktuell aber besonders intensiv damit beschäftigt, eine transparente Lieferkette mittels Technologien wie z.B. der Blockchain zu ermöglichen. Dort wurden wir aufgeklärt, dass Baumwoll-Stoffe oftmals aus vielen diversen Baumwollfasern von unterschiedlichen Farmen hergestellt werden. Bis diese Fasern final zu einem Stoff verwebt werden, gehen diese durch viele Hände und Zwischenhändler. Dies macht es natürlich unglaublich schwer Transparenz über die Arbeitsbedingungen und den Einsatz von umweltbelastenden Chemikalien zu wahren. So ist unser Ansatz auf Baumwollhändler mit Produktions- und Lieferketten aus einer Hand zu setzen, wie zum Beispiel Cotonea. Aber wir arbeiten z.B. auch verstärkt mit der von Lenzing entwickelten Holzfaser Tencel. Diese wird in einem geschlossenen und sauberen Kreislaufsystem in Österreich hergestellt. Produziert werden alle unsere Stücke in Deutschland bei der Schneidermanufaktur Winkler in Bayern.
Wir sind eine kleine Marke, was uns den Luxus verschafft, sehr agil und individuell auf die Wünsche unserer Kunden einzugehen.
Wie oft launcht SETERY neue Kollektionen? Wie lange bleiben die Pieces jeweils online? Bleiben manche Teile auch für mehrere Kollektionen online oder werden diese jede Saison vollständig ausgewechselt?
Bei SETERY gibt es keine Kollektionen im klassischen Sinne. Vielmehr erscheinen unsere Produkte nach Anlässen und aktuellen „Needs“. Wir sind eine kleine Marke, was uns den Luxus verschafft, sehr agil und individuell auf die Wünsche unserer Kunden einzugehen. Beispielweiße arbeiten wir aktuell an einem veganen, super-warmen Stepp-Zweiteiler. Ja genau, alle SETERY Designs findet ihr noch in unserem Online-Shop. Regelmäßig erscheinen neue Farben und neue Designs, allerdings gebührt dabei die Show jedem einzelnen Stück und weniger einer kompletten Kollektion.
Die durchschnittliche Frau in Deutschland trägt Kleidergröße 42 – 44. Dennoch sehen wir bei Fair Fashion Labels, ähnlich wie bei SETERY, häufig nur Produkte bis Größe 42. Siehst Du dies ähnlich kritisch und hast Du vor, in Zukunft auch weitere Größen zu inkludieren?
Das ist ein sehr wichtiger Punkt, den ihr ansprecht. Und ja, die Erweiterung auf Größe 44 ist in Zukunft geplant. Für viele Labels, wie für uns auch, ist es zu Beginn sehr schwer, ein so breites Größensortiment anzubieten. Wir freuen uns schon sehr, euch bald unser Curvy Model Laura vorzustellen.
Fragt man sich, ob das eigene Verhalten eines ist, welches funktioniert, wenn jeder Mensch so agiert, haben wir alle, ob Unternehmen oder Konsument eine sehr gute Guideline.
Inwieweit siehst du die Verantwortung für Nachhaltigkeit bei den Kund*innen oder bei den Unternehmen? Von welcher Modewelt der Zukunft träumst Du?
Das ist eine sehr philosophische Frage und ich denke, Immanuel Kant hat mit seinem kategorischen Imperativ einen ausgezeichneten Denkanstoß gegeben, der für mich immer aktuell ist. Fragt man sich, ob das eigene Verhalten eines ist, welches funktioniert, wenn jeder Mensch so agiert, haben wir alle, ob Unternehmen oder Konsument eine sehr gute Guideline. So bemühen wir uns bei SETERY stets reflektiert und achtsam in all unseren Prozessen zu denken und zu handeln. Ich wünsche mir eine Modewelt, in der nach rechts und links geschaut wird. In der Synergien genutzt werden und eine gegenseitige Rücksicht von Mensch, Tier und Natur ein tragender Wert wird.