Auch wenn Olivenöl bei den meisten wohl tagtäglich in der Küche Einsatz findet, macht sich wohl selten eine*r Gedanken über Qualitätsunterschiede. Dabei ist Olivenöl eines der am meisten gestreckten Lebensmitteln auf dem Markt. 3,3 Millionen Tonnen frisches Olivenöl wird jährlich weltweit verkauft. Expert*innen zufolge sind etwa ein Viertel davon mit minderwertigen oder fremden Ölen gestreckt. Verbraucher*innen erkennen den Unterschied dabei häufig weder in Qualität noch in Geschmack des Öls. JC Olivenöl will dies ändern und zeigen, was wirklich hochwertiges Olivenöl eigentlich bedeutet; deshalb stellt das Unternehmen biologisches Premium Olivenöl Extra Nativ her. Im Fokus stehen dabei ein hervorragender Geschmack, hochwertige Zutaten und eine sortenreine Herstellung um zu zeigen, wie gutes Olivenöl wirklich zu schmecken hat.
Heute im Interview: Gründer Claas, der über die Vision von JC Olivenöl berichtet und erzählt, was das Bio-Olivenöl so besonders macht.
Meine Leidenschaft für gute Lebensmittel hat mich zum Olivenöl geführt.
Du bist ursprünglich Event-Manager – eine ganz andere Ecke. Wie bist Du zum Olivenöl gekommen? Was begeistert Dich daran?
Ja, das stimmt. Ich habe das Olivenöl Projekt parallel zu meiner Tätigkeit als Eventmanager gestartet. In dieser Phase haben mir meine Erfahrungen sehr geholfen, die ersten Kund*innen zu finden und das Produkt mit Leben zu erfüllen. So konnte alles organisch wachsen.
Meine Leidenschaft für gute Lebensmittel hat mich zum Olivenöl geführt. Seit meiner Jugend bin ich enthusiastischer Koch und Weltenbummler. Ich liebe es, die Welt zu bereisen und dort in die Kochtöpfe zu schauen. Mir haben es die einfachen, traditionellen Gerichte angetan. Sie begeistern mich, weil es eben für ein richtig tolles Geschmackserlebnis nicht viel Schnickschnack braucht, sondern einfach nur Zutaten bester Qualität!
Auf einer Griechenlandreise bei gutem Essen mit sonnenreifen Tomaten und Oliven erlebten wir zum ersten Mal das umwerfende Aroma und den köstlichen Geschmack des Olivenöls aus Kalamata. Das war die Geburtsstunde von JC Olivenöl!
Ich stehe im Supermarkt und scanne die Regalreihen ab, auf der Suche nach einem Olivenöl. Wie kann man Olivenöle beim Einkauf bewerten, bzw. sie voneinander unterscheiden? Woher weiß ich, welches eine qualitativ hochwertige Variante ist?
Ideal wäre es natürlich, wenn man die Olivenöle probieren könnte – ein schönes Aroma und ein toller Geschmack sind meist Zeichen für eine gute Herkunftsregion und gute Produktionsmethoden. Aber das ist im Supermarkt nicht möglich.
Das Etikett bietet aber gute Orientierung. Die Mindestanforderung an die Qualität ist die erste Güteklasse der EU – Nativ Extra. Dann ist das Öl unbehandelt, hat einen niedrigen Säuregrad und keine geschmacklich-sensorischen Fehler.
Spannender wird es bei der Herkunft. Wie bei gutem Wein bestimmt die Lage die Qualität des Olivenöls. Daher, je präziser die Ortsangabe auf dem Etikett ist, desto höher die Wahrscheinlichkeit für gute Qualität. Gute Orientierung bieten die roten Gütesiegel für geschützte Ursprungsregionen, wie man sie bei Champagner oder in unserem Fall für die Region Kalamata kennt.
Wer ein Premium Olivenöl sucht, sollte zudem auf drei weitere Parameter achten: Ist das Öl nachhaltig und/oder biologisch hergestellt? Ist es sortenrein – wurde also nur eine Olivensorte gepresst? Die Kür ist die Erzeugerabfüllung – dann ist garantiert, dass der gesamte Herstellungsprozess vom Anbau über die Pressung bis zur Abfüllung in einer der Hand liegt.
Nativ Extra, Nativ, Raffiniert – Olivenöl gibt es in verschiedenen Herstellungsarten – wie wird hochwertiges Olivenöl hergestellt und welchen Anteil an der Qualität haben die verwendete Olivensorte, die Herkunft und die Verarbeitungsart?
Die EU unterscheidet verschiedene Ölkategorien, um Kund*innen Orientierung hinsichtlich der Qualität von Olivenölen zu bieten. Von Bedeutung ist aber nur die erste Güteklasse Nativ Extra. Diese Olivenöle sind naturbelassen, werden kaltgepresst gewonnen, weisen keine geschmacklichen Fehler auf und haben einen Ölsäuregehalt unter 0,8 %. Native Olivenöle dürfen im Gegensatz dazu einen Ölsäuregehalt zwischen 0,8 % und 2 % haben. Die bei hohen Temperaturen gewonnenen raffinierten Olivenöle haben als Lebensmittel – außer als Bratöl – keine Bedeutung.
Für unser JC Olivenöl pressen wir die wertvollen Koroneiki Oliven. Geerntet werden sie in den Olivenhainen nahe der naturgeschützten Lagune von Navarino bei Kalamata. Die sonnendurchflutete Region Kalamata ist weltbekannt für Olivenöle bester Qualität. Nach der Ernte werden unsere Oliven sofort verarbeitet, das ist ganz wichtig! Dabei wird das Olivenöl in modernen Extraktionsverfahren unter 27 °C kaltgepresst gewonnen. Diese Methode gewährleistet den Erhalt der gesunden ungesättigten Fettsäuren sowie der wertvollen Vitamine und Polyphenole, die die Koroneiki Olive so wertvoll und den unvergleichlichen Geschmack und Charakter unseres Olivenöls ausmachen!
Unsere Überzeugung ist es, dass nachhaltige biologisch-ökologische Produktionsmethoden dazu beitragen, die intakte Natur- und Tierwelt im Süden Messeniens langfristig zu erhalten.
Euer Olivenöl wird in nachhaltiger biologisch-ökologischer Landwirtschaft hergestellt. Was bedeutet dies? Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit bei der Herstellung Eures Olivenöls und Eures Unternehmens?
Nachhaltig-ökologische Landwirtschaft hat zum Ziel, intakte Ökosysteme zu schützen, kleinbäuerliche Familienbetriebe zu erhalten sowie die Erhaltung der Tier- und Artenvielfalt zu gewährleisten.
Konkret bedeutet dies, dass unsere Partner biologisch-ökologischen Anbau betreiben und keine chemische Pestizide oder chemische Dünger einsetzen. Der beim Produktionsprozess entstehende Oliventrester wird zu Kompost verarbeitet und wieder als Dünger auf den Olivenhainen ausgebracht. So schließt sich der Nährstoffkreislauf und die Vitalität und Qualität des Bodenlebens bleibt erhalten. Das Anpflanzen junger Bäume auf den Olivenhainen findet erst nach dem Aussamen der unter den Bäumen wachsenden Wild- und Heilkräuter statt. Im Spätherbst werden die Oliven dann auf traditionelle Weise schonend von Hand geerntet. Hierbei ist es uns wichtig, dass diese Erntemethode die Bäume und die Vogelwelt schont.
Unsere Freunde und Partner produzieren als Familienbetrieb ein „Single-Farm-Product“, d.h. der gesamte Herstellungsprozess liegt in der Hand einer Familie. So wird die unverwechselbare Qualität unseres Olivenöls gewährleistet.
Unsere Überzeugung ist es, dass nachhaltige biologisch-ökologische Produktionsmethoden dazu beitragen, die intakte Natur- und Tierwelt im Süden Messeniens langfristig zu erhalten. Nachhaltigkeit stellt aber auch über den Anbau und die Produktion hinaus einen zentralen Faktor in unserem Unternehmen dar: Unsere Olivenöle versenden wir klimaneutral durch DHL GoGreen in plastikfreien Versandverpackungen aus Gras.
Natürlich ist das schade, aber es bietet auch Chancen! Unser Eindruck ist, dass der Fokus auf vollwertige und nachhaltig hergestellte Bio-Produkte zunimmt – und das aus gutem Grund! Schließlich ist natives Olivenöl extra ein gesundheitsförderndes Lebensmittel und bietet unserem Körper essentielle, ungesättigte Fettsäuren sowie einen Mix aus wertvollen Vitaminen und Polyphenolen. Minderwertige Olivenöle dagegen sind einfach nur Fette. Außerdem – wer sein Olivenöl nachhaltig im Kanister bezieht, schon nicht nur die Umwelt, sondern auch sein Budget!
Aber das Wichtigste ist doch der hervorragende Geschmack eines guten Olivenöls. Unser JC Olivenöl beispielsweise duftet herrlich nach Aromen von Wildblüten und Kräutern sowie Artischocke und Mandel. Der Geschmack ist ausgewogen herb-fruchtig mit wohltuender Schärfe und angenehmen Bitternoten. einfach lecker!
Ich musste lernen, Dinge abzugeben, die ich nicht so gut beherrsche und mich auf meine eigenen Stärken zu konzentrieren.
Let’s talk personal: Was war Dein größtes Learning im Bereich Gründung? Und was würdest Du anderen Gründer*innen auf Ihrem Weg raten?
Bis heute ist das Projekt mit JC Olivenöl extrem bereichernd. Ich freue mich immer wieder, dass ich meiner Intuition gefolgt bin und den Schritt in eine neue Selbstständigkeit gewagt habe. Natürlich ist es ein Wachstumsprozess, und man erkennt schnell, wo die eigenen Stärken und Schwächen liegen. Ich musste lernen, Dinge abzugeben, die ich nicht so gut beherrsche und mich auf meine eigenen Stärken zu konzentrieren. So kommt man viel weiter und hat viel mehr Spaß bei dem, was man tut.
Angehenden Gründer*innen kann ich also raten: Habt Vertrauen in Eure Intuition! Tatsächlich geht Intuition Hand in Hand mit den eigenen Stärken, man muss nur dranbleiben, dann nimmt jeder Traum und jede Idee Fahrt auf. So kommt man seinen Zielen näher.