Hervorragende vegane “Milch”schokolade zu finden schien bisher ein eher schwieriges Unterfangen. Hatten Schokoladen aus pflanzlichen Milchalternativen doch häufig einen erkennbaren Beigeschmack. So richtig wie konventionelle Milchschokoladen wollten diese jedenfalls einfach nicht schmecken. Darauf ist auch der Schokoladenhersteller VIVANI aufmerksam geworden und hat mit iChoc eine vegane Schokolade auf Basis von Ricedrink entwickelt – ganz ohne die sonst häufig auffällige Getreidenote von Pflanzendrinks. Finden kann man bei iChoc eine Vielzahl an spannenden veganen Schokoladenvarianten, wie zum Beispiel Almond Orange oder White Nougat Crisp (unseren Favoriten!).
Neben dem Geschmack interessieren wir uns natürlich auch für die Herstellung. Bei ichoc stammen 100% der Inhaltsstoffe aus ökologischem Anbau. Auf künstliche Aromen wird gänzlich verzichtet. Auch in Sachen Verpackung zieht sich die Nachhaltigkeits-Philosophie durch das Unternehmen; bei den Folien, in denen die Schokoladen eingewickelt sind, verzichtet iChoc auf den Einsatz von Aluminium und bietet als einer der wenigen Schokoladenhersteller vollständig kompostierbare Folien an.
Wir wollten von Marketing Manager Alexander wissen, was die größten Herausforderungen bei der Entwicklung einer veganen “Milch”schokolade waren, welche Rolle Nachhaltigkeit und Fairness für das Unternehmen spielen und wie er die Entwicklung der letzten Jahre hin zu mehr veganen Optionen einordnet.
Wir bekommen viel Kund*innenfeedback von Leuten, die sich gar nicht vegan ernähren, in iChoc aber ihre neue Lieblingsschokolade gefunden haben.
Mit VIVANI gibt es seit dem Jahr 2000 bereits eine hochwertige Bioschokolade im EcoFinia-Universum, die auch einige vegane Varianten im Sortiment hat. Was hat Euch dazu bewegt, mit iChoc auch eine vollständig vegane Schokoladen-Brand auf den Markt zu bringen?
Wir haben den Wunsch nach veganen Schokoladen-Alternativen tatsächlich schon sehr früh wahrgenommen. Bereits im Jahr 2010 haben wir bei VIVANI mit der Sorte „Dunkle Nougat“ eine Schokolade auf den Markt gebracht, die bewusst den süßeren veganen Zahn ansprechen sollte. Bitterschokolade, die meistens von Natur aus für Veganer geeignet ist, gab es ja schon immer. Aber gute Alternativen zur Vollmilch-Schokolade, da war noch viel Luft nach oben. Aus diesem Grund haben wir uns fünf Jahre später dazu entschlossen, das vegane VIVANI-Sortiment um eine komplette, rein vegane Schokoladenmarke zu ergänzen, die sich auf hellere Alternativen – also weiße Schokoladen und „Milch“-Schokoladen – spezialisiert. So war iChoc geboren.
Anfang 2015 waren wir mit iChoc genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort und konnten direkt gute Listungen erzielen – in größeren Drogerieketten, Bioläden und Supermärkten. Am Ende muss natürlich die Qualität überzeugen, aber ich denke, da haben wir Vieles richtig gemacht. Wir bekommen viel Kund*innenfeedback von Leuten, die sich gar nicht vegan ernähren, in iChoc aber ihre neue Lieblingsschokolade gefunden haben. So etwas ehrt uns natürlich sehr, denn man schmeckt tatsächlich kaum Unterschiede zu klassischen Milchschokoladen heraus. Für diese Wertschätzung über die vegane Szene hinaus sind wir extrem dankbar.
Vegane Schokolade beschränkt sich häufig auf dunkle bzw. herbe Varianten. Wie groß war die Herausforderung, auch helle “Milch”schokolade so zu gestalten, dass selbst die größten Vegan-Kritiker*innen davon überzeugt werden?
Das ist tatsächlich gar nicht so einfach. Denn mit der Milchkomponente gilt es eine ganz entscheidende Zutat süßerer Schokoladen zu ersetzen. Alternativen wie Mandel-, Hafer- oder – wie in unserem Fall – Ricedrink bringen immer eine eigene, für den typischen Schokoladengeschmack unübliche Note mit. Möchte man diesen „Fremdgeschmack“ auf natürliche Art und ohne die Nutzung von Aromastoffen rausnehmen, ist eine raffinierte Produktentwicklung gefragt. Ich denke ganz selbstbewusst, dass das in unserem Fall gelungen ist.
Palmöl, Kakaoanbau, schlechte Arbeitsbedingungen – viele Bereiche der konventionellen Schokoladenherstellung sind stark umstritten. Was macht iChoc hier anders? Inwiefern ist Eure Variante hier nachhaltiger als andere Brands?
Wir alle kommen aus der Bioszene und haben uns in der damals noch häufig belächelten Naturkostbranche gegründet. Unser Geschäftsführer Andreas Meyer hat in einem bekannten Fair-Unternehmen gearbeitet, bevor er mit VIVANI den Traum seiner eigenen Biomarke verwirklicht hat. Daher war Vieles, was in der konventionellen Schokoladenlandschaft gang und gäbe ist für uns nie ein Thema. Wir wollten schon immer eine konsequent nachhaltige, transparente und ehrliche Schokolade schaffen, die weder Mensch noch Natur irgendeinen Schaden zufügt. Aber auch wir mussten in den Jahren am Markt dazulernen und unsere Marken weiterentwickeln.
Die Welt steht nicht still – und wir haben als bekannte Marke im Biohandel Einfluss darauf, einiges proaktiv zu verändern, an uns zu arbeiten und Menschen auf unserer Reise mitzunehmen. So kam es, dass wir mit den Jahren komplett auf ökologische Verpackungsstoffe umgestellt haben. Unter anderem waren wir eine der ersten deutschen Schokomarken, die eine kompostierbare Folie statt der klassischen Alufolie verwendet haben. Auch unser Produktionspartner, die Schokoladenfabrik Weinrich im ost-westfälischen Herford, ist hier mitgegangen und produziert mittlerweile komplett klimaneutral. Als vegane Marke kam Palmöl für iChoc ohnehin nicht infrage, da die Gier nach diesem Rohstoff Lebensräume zerstört und aktiv zum Artensterben beiträgt. Das ist mit einer veganen Marke nicht vereinbar.
Ich denke, dass Umweltschutz und Tierschutz wichtige Motivationen sind, auf milchfreie Schokoladen umzusteigen.
In Sachen vegane Optionen lässt sich in den letzten Jahren eine positive Entwicklung feststellen. Überrascht Euch dieses steigende Interesse oder ist dies eine schlüssige Konsequenz daraus, dass immer mehr Menschen sich mit den Themen Umweltschutz und Tierschutz auseinandersetzen?
Ich denke, dass Umweltschutz und Tierschutz wichtige Motivationen sind, auf milchfreie Schokoladen umzusteigen. Trotzdem würde ich als dritte Motivation definitiv auch den Eigennutz hinzufügen. Rohstoffe tierischen Ursprungs sind in den letzten Jahren aufgrund der unwürdigen Bedingungen, unter denen sie gewonnen werden, immer mehr in Verruf geraten. Sie haben aber auch in gesundheitlicher Hinsicht ihr gutes Image verloren. Das „Milchmärchen“ vom kraftspendenden Powerdrink glaubt heute keiner mehr. Ebenso wenig, dass die Milchkühe auf grünen Almweiden grasen … Diese Idylle ist gnadenlos enthüllt worden. Daher überrascht es mich nicht, dass sich immer mehr Menschen nach nachhaltigeren Alternativen sehnen und sich bewusst von gelernten Traditionen abgrenzen.
Die veganen Schokoladen gibt es mittlerweile in unzähligen Geschmackssorten. Was ist Euer Bestseller-Produkt und warum denkst Du ist gerade dieses so beliebt?
Bei iChoc haben sich vor allem die weißen Schokoladen, wie beispielsweise unsere „White Vanilla“, richtig gut gemacht. Wir spüren, dass es in diesem Bereich seit einiger Zeit ein verstärktes Interesse gibt. Nun ja, im veganen Süßwarenregal gibt es da noch nicht wirklich viele gute Alternativen. Denn vegane weiße Schokolade ist für jeden Schokoproduzenten die Paradedisziplin. Normalerweise besteht sie ja zum größten Teil aus Milchpulver, das es zu ersetzen gilt. Hier schlagen dann die oben genannten Fremdaromen der Milchalternativen ganz besonders durch, weswegen es ziemlich schwer ist, eine pflanzliche weiße Schokolade hinzubekommen, die sich geschmacklich kaum von herkömmlicher weißer Schokolade unterscheiden lässt. Ich hoffe, wir konnten hier eine Lücke schließen.
Was als Nächstes kommt, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht final sagen.
Euer Produktsortiment umfasst neben klassischen Sorten auch weitere außergewöhnliche Sorten wie Almond Orange oder White Nougat Crisp. Habt Ihr noch weitere Produkt-Launches geplant? Auf was dürfen wir zukünftig von iChoc freuen?
Oh ja, wir haben da noch einiges vor und auch schon ein paar raffinierte Sorten in der Pipeline. Was als Nächstes kommt, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht final sagen. Aber wenn es das wird, was ich vermute, wird es unglaublich lecker. Wir haben dabei den Wunsch vieler unserer Kund*innen erhört und wollen nun liefern. Es bleibt spannend. 😉
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