Schwammerlsuchen ist insgesamt ein nicht so wahnsinnig befriedigender Zeitvertreib: Man stapft stundenlang durch ein entlegenes Stückchen Wald, von dem man denkt, dass kein anderer Schwammerlsucher es kennt und versucht aus der Zusammensetzung des Waldbodens herauszulesen, welche Schwammerlart hier besonders gut wachsen müsste; in der Hoffnung, dass sich hinter dem nächsten Baum die Steinpilze und Eierschwammerl nur so tummeln und lediglich darauf gewartet haben eingesammelt zu werden. Am Ende des Tages trägt man dann voller Stolz ganze drei Schwammerl heim, obwohl man sich bei zweien von den drei nicht ganz sicher ist, ob diese nicht eine zu starke Ähnlichkeit zu jenem Pilz aufweisen, neben dem das Schwammerlbuch drei Totenköpfe abgedruckt hat. Deutlich weniger nervenaufreibend erscheint uns da das Sammeln von Bärlauch. Bärlauch, das sind diese grünen, einfach zu identifizierbaren, nach Koblauch duftenden Bätter, die im Frühling in jedem Wald und selbst in Großstadtparks wie dem Englischen Garten in rauen Mengen zu finden sind. Dass man nicht ewig nach ihm suchen muss und dass man sich damit nicht umbringen kann, sind zwei Features, die den Bärlauch zu unserem favorisierten Sammelgewächs machen. Zusammen mit frischem grünen Spargel gibts daher heute: Bärlauch Pasta mit Spargel.
Für 4 Portionen wird gebraucht:
- 400 g Pasta
- zwei Bund grüner Spargel
- 4 Handvoll Bärlauch
- 2 Becher Sahne | Hafercreme
- 1 Handvoll Parmesan | Hefeflocken
- etwas Salz und Pfeffer
So wird der Bärlauch hier verarbeitet:
1. Die Nudeln nach Anleitung in Salzwasser kochen. (hier passen auch super Dinkelnudeln als Basis!). Währenddessen die holzigen Enden des Spargels (nicht die Köpfe, das ist der geschmackvollste Teil!) abschneiden und den Spargel unter kaltem Wasser abwaschen. Dann die Spargelstangen in ca. 4 cm lange Stücke schneiden.
2. Wer einen Dampfaufsatz hat, kann diesen benutzen: dafür den Spargel hinein geben und für 5 Minuten über den kochenden Nudeln dämpfen lassen. Vorteil ist, dass das Gemüse hierbei sehr schonend gegart wird und der Spargel die meisten seiner Nährstoffe behält. Wer keinen Dampfaufsatz hat, oder nicht auf die Röstaromen verzichten will: den Spargel einfach für 5 Minuten von allen Seiten mit etwas Olivenöl in einer beschichteten Pfanne anbraten, bis er gar ist. Ein besonderes Geschmackserlebnis ergibt sich, wenn man hier noch ein wenig Knoblauch und Zitronensaft hinzufügt.
3. Wenn die Nudeln fertig sind (am besten al dente), diese abseien und zum Spargel in die Pfanne oder, wenn ein Dampfaufsatz verwendet wurde, in eine neue Pfanne, geben. Dann mit der Sahne übergießen und das ganze 1-2 Minuten köcheln lassen. In der Zwischenzeit den Bärlauch waschen (v.a. wenn er von öffentlich zugänglichen Orten stammt) und grob schneiden. Anschließend darübergeben und mit Salz und Pfeffer und eventuell etwas Knoblauch würzen. Dann alles gut durchmischen.
4. Die fertige Pasta auf Teller oder in Schüsseln geben und mit pflanzlicher Streukäse-Alternative dekorieren.
Nachhaltigkeits-Tipp: Sahne im Glas von regionalem Anbieter oder Hafercreme; Unverpackter Parmesan aus Italien oder pflanzliche Streukäse-Alternative.
4 Kommentare
Kommentarfunktion ist ausgeschaltet.