Interview mit Valentin von Speick Naturkosmetik

Bereits vor 95 Jahren begann die Firmengeschichte von Speick Naturkosmetik und führt uns damit nochmal vor Augen: Die Verwendung von natürlichen Inhaltsstoffen ist für Speick bereits seit Jahrzehnten fester Bestandteil ihrer Philosophie und kein Trend, auf den mittlerweile so viele Marken halbherzig aufgesprungen sind. Naturkosmetik bildet seit Beginn an die Basis der generationenübergreifenden Firmengeschichte. Eine, die mit einem Stück Seife begann und mittlerweile ein umfangreiches Naturkosmetik-Sortiment umfasst – von Gesichts- und Körperpflegeprodukten bis zum Waschmittel. An den Vorstellungen und der Idee, Gutes zu produzieren, hält Speick Naturkosmetik auch heute noch fest – und der Erfolg gibt ihnen recht. So steht mit Valentin Teuffel bereits die vierte Generation des Unternehmens in den Startlöchern. 

Wir wollten von ihm mehr über die Geschichte von Speick Naturkosmetik erfahren und haben ihn gefragt, was die Naturkosmetik Produkte so besonders macht. Zudem verrät uns Valentin, was seine Vision für die vierte Generation des Unternehmens ist.

„Über die Jahrzehnte hat sich ein Sortiment aus über 140 natürlichen Gesichts- und Körperpflegeprodukten entwickelt. „

Vor 95 Jahren startete die Geschichte von Speick Naturkosmetik. Damals mit einem Stück Seife. Mittlerweile hat sich daraus ein ganzes Sortiment an Naturkosmetik-Produkten gebildet. Was ist die Geschichte von Speick Naturkosmetik und wie hat sich die Vision dahinter über die Jahre zu einem ganzen Unternehmen entwickelt?

Mit der Begeisterung für eine ganz besondere, hochalpine Pflanze fing 1928 alles an. Mein Urgroßvater hatte die Idee, die einzigartigen Eigenschaften der Speick-Pflanze für eine sanfte und natürliche Seife zur Körper- und Handpflege zu nutzen. Dieser Einfall war damals revolutionär, denn erstmals wurde eine Seife als Vehikel genutzt, um ätherische Öle und pflanzliche Stoffe an und in die Haut zu bringen. Um diesen Klassiker, der bis heute in traditioneller Rezeptur als „Speick Original Seife“ erhältlich ist, ist über die Jahrzehnte ein Sortiment aus über 140 natürlichen Gesichts- und Körperpflegeprodukten gewachsen. 

Das Bewusstsein für gute Qualität und nachhaltige Produkte ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Vielen Konsument*innen ist es ein Anliegen, dass ihre Kosmetikprodukte aus natürlichen Inhaltsstoffen und zu fairen Bedingungen gefertigt werden. Diese Tendenz bestätigt uns als Naturkosmetik Hersteller in unseren Werten und trägt zur weiteren positiven Entwicklung der 95-jährigen Unternehmensgeschichte bei.

Der Markenname Speick leitet sich von dem in den Naturkosmetik-Produkten enthaltenen Inhaltsstoff ab – der Speick-Pflanze. Was hat es damit auf sich und was macht den Inhaltsstoff so besonders?

Die Produkte unserer Serien unter dem Markendach Speick, ausgenommen der Made by Speick Produkte, enthalten weltweit exklusiv den einzigartigen Extrakt der wild wachsenden, hochalpinen Pflanze Speick (lat. Valeriana celtica) – zertifiziert als kontrolliert biologische Wildsammlung (kbW). Die kleine, unscheinbare Pflanze ist heute fast ausschließlich im Biosphärenpark Nockberge, in Kärnten (Österreich), beheimatet. Dort sind die Bedingungen optimal: kalkarme, saure Böden in baumlosen Höhenlagen ab ca. 1800 Höhenmetern. 

Schon mein Urgroßvater begeisterte sich vor 95 Jahren für die besonderen Eigenschaften, die der Speick-Pflanze bereits in alten Überlieferungen zugesprochen wurden. Die Menschen schätzten bereits in früheren Jahrhunderten die entspannende und zugleich belebende Wirkung der Speick-Pflanze.

Als Unternehmen agiert Ihr bis heute nach den Grundsätzen des Firmengründers Walter Rau, nämlich das Unternehmen nach seinem Verständnis für Anthroposophie auszurichten. Also der Ansatz, ein ganzheitliches Verständnis von Mensch und Natur zu schaffen und so einen Mehrwert zu bieten. Heute würde man das Ganze wohl Corporate Social Responsibility nennen. Wie definiert Ihr das heute für Euch und wie setzt Ihr dies um?

Richtig. Bei der Auswahl unserer Rohstoffe und Verpackungen spielen ökologische und soziale Kriterien eine entscheidende Rolle. Grundsätzlich ist es unser Anliegen, mit Partnern aus der Region zusammenzuarbeiten, um lange Transportwege zu vermeiden, aber auch, um den regionalen Wirtschaftskreislauf zu stärken. Corporate Social Responsibility (=CSR) und Nachhaltigkeit haben bei Speick Naturkosmetik viele unterschiedliche Facetten und ziehen sich wie ein roter Faden durch alle Unternehmensaktivitäten. Bereits mehrfach wurden wir für unser Engagement durch Auszeichnungen gewürdigt, unter anderem mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis und den CSR-Preis der Bundesregierung.

„Corporate Social Responsibility und Nachhaltigkeit haben bei Speick Naturkosmetik viele unterschiedliche Facetten und ziehen sich wie ein roter Faden durch alle Unternehmensaktivitäten.“

Speick Naturkosmetik blickt mittlerweile auf eine 95-jährige Firmengeschichte zurück. Valentin, Du wirst in bereits vierter Generation das Unternehmen übernehmen. Wie lange arbeitest Du bereits aktiv in Eurem Familienunternehmen mit? War es für Dich immer klar, dass Du irgendwann einmal das Unternehmen weiterführen möchtest?

Vor mittlerweile gut fünf Jahren bin ich in den Familienbetrieb eingestiegen. Ich hatte schon früh den Wunsch, den elterlichen Betrieb weiterzuführen. Vonseiten meiner Familie wurde aber zu keinem Zeitpunkt Druck ausgeübt oder Erwartungen an mich gestellt. Die Firma war natürlich Gesprächsthema und fester Bestandteil des Familienalltags und ich konnte viel über betriebliche Abläufe und Zusammenhänge im Austausch mit meinen Großeltern und meinem Vater lernen. Die Gespräche haben mich in meinem Willen bestärkt, das weiterzuführen, was meine Vorfahren mit viel Herzblut und Engagement aufgebaut haben. Natürlich erfüllt es mich auch mit Stolz, als vierte Generation an die Erfolge meiner Familie anzuknüpfen und diese hoffentlich weiter auszubauen.

Wo siehst Du Chancen für Speick Naturkosmetik, wenn wir an die nächsten 95 Jahre Firmengeschichte denken? Wo siehst Du gegebenenfalls auch Herausforderungen? Gibt es etwas, was Du unbedingt noch umsetzen möchtest?

Speick Naturkosmetik hat sich zu einem Klassiker in der Naturkosmetik-Branche entwickelt. Für meine Generation ist es jetzt wichtig, das Sortiment weiter zu beleben und sich in neue Segmente vorzuwagen. Beobachtet man die Entwicklung der Branche und die Bedürfnisse unserer Kund*innen, werden die Leitmotive meines Urgroßvaters (Anm. d. Red.: des Firmengründers Walter Rau) in Zukunft eine noch größere Rolle bei unseren Vorhaben einnehmen.

So greift ein äußerst weitsichtiges Zitat meines Urgroßvaters von 1958 bereits all unseren heutigen Herausforderungen vor: „Die Zeitschäden wachsen. Die ungesunde, nervöse Arbeitsweise, das verunreinigte Wasser, die durch Staub, Gase, Säuren verpestete Luft, ganz zu schweigen von dem Problem der Radioaktivität, das in der Zukunft vielleicht brennend wird – das alles zusammen sind Schäden äußerer Art, die mehr oder weniger auf die Haut einwirken. Dazu kommen aber noch die Nahrungsschäden, die durch Pflanzenschutzmittel, mineralogische Düngeverfahren, Konservierungsmittel usw. hervorgerufen werden.“ – Walter Rau

„Der Trend zu nachhaltiger und reduzierter Verpackung setzt sich weiter durch. Ich bin mir sicher, dass wir hier auf einem sehr guten Weg sind und auch weiterhin Innovationen vorantreiben werden.“

Der Naturkosmetik-Markt wächst kontinuierlich und es werden stetig neue, innovative Produkte gelauncht. Gibt es neue Produktreihen, die Ihr unbedingt noch in Euer Sortiment aufnehmen wollt?

Erst kürzlich haben wir unseren revolutionären Refill Deo Stick vorgestellt und großen Zuspruch dafür bekommen. Durch die Verwendung des Nachfüllbeutels spart das Refill-Konzept 97 % Plastik im Vergleich zum Kauf einer neuen Speick Deo Stick Hülse ein. Das zeigt, dass sich der Trend zu nachhaltiger und reduzierter Verpackung weiter durchsetzt. Ich bin mir sicher, dass wir hier auf einem sehr guten Weg sind und auch weiterhin Innovationen vorantreiben werden. Ideen gibt es schon reichlich, im Detail darüber sprechen kann ich natürlich noch nicht – also bleibt gerne gespannt.