Ganz weit oben auf der Frühlings-Agenda steht die steht die Balkon-, Terassen-, bzw. Fensterbankbepflanzung. Denn während sich häufig erst dann, wenn man im Sommer inmitten von Beton sitzt, so wirklich Gedanken darum gemacht wird, wie das Grün drum herum aussehen soll, ist man dann gerade beim Pflanzen selbst ziehen zu diesem Zeitpunkt schon zu spät dran. Daher gilt es, sich frühzeitig Gedanken zu machen, welche Pflanzen das Außen verschönern dürfen und das Saatgut entsprechend schon einmal in den warmen Innenräumen vorzuziehen. Anzuchttöpfe hierzu müssen dabei nicht extra in Unmengen Verpackungsmaterial eingewickelt gekauft werden. Stattdessen gibt es verschiedene Varianten, um diese selbst zu machen – ganz ohne Plastik. Unsere liebste Variante: aus recycelten Klorollen.
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Materialien für die Anzuchttöpfe
- Klopapierrollen
- Schere
- Anzuchterde
- Eine Schale/ Tablett
Anleitung für die Anzuchttöpfe
- Je nach Menge der benötigten Anzuchttöpfe Klopapierrollen sammeln und bis zum Frühjahr aufbewahren.
- Mit der Schere in den unteren Teil der Klorolle vier mal etwa 1 cm tief einschneiden. Die entstandenen Laschen umknicken und in der Mitte übereinanderlegen. Die letzte Lasche unter die erste schieben, damit der Boden des Anzuchttopfes an Stabilität gewinnt.
- Die fertigen Anzuchttöpfe mit dem Boden nach unten in eine Schale oder auf ein Tablett stellen. So können die Anzuchttöpfen stetig gegossen werden, ohne dass Chaos entsteht.
Anzuchttöpfe bepflanzen
Wer Samen anziehen möchte, die eher lange Wurzeln entwickeln, wie beispielsweise Karotte oder Tomate, der verwendet jeweils eine ganze Klopapierrolle für einen Anzuchttopf. Bei Pflanzen, die eher kurze Wurzeln ausbilden, wie beispielsweise Salat oder Radieschen, können die Rollen auch halbiert werden.
Zum Bepflanzen der Anzuchttöpfe diese mit Anzuchterde füllen, je einen Samen (z.B hier) oder einen Kern daraufgeben und eine weitere dünne Schicht Erde daraufgeben. Die Anzuchttöpfe anschließend idealerweise an einen sonnigen Ort, beispielsweise das Fensterbrett, stellen. Je nach Art der Pflanze sind nach wenigen Tagen bis wenigen Wochen die ersten Triebe sichtbar.
Sobald sich an dem Setzling einige kleine Blättchen ausgebildet haben, können diese mit der Klopapierrolle gemeinsam mit frischer Erde in einen Topf gesetzt oder, falls es draußen bereits warm genug ist, in ein Beet gepflanzt werden. Die Klopapierrolle zerfällt und hindert die Wurzeln so nicht am Ausbreiten und weiter wachsen.
Weitere Ideen für Anzuchttöpfe ohne Plastik
Eierkartons
Fürs Pflanzen ziehen eignen sich Eierkartons ebenso hervorragend. Ähnlich wie die Anzuchttöpfe aus Klopapierrollen können diese einfach mit in die Erde gepflanzt werden und zersetzen sich dort mit der Zeit. Dafür den Eierkarton im ganzen bepflanzen oder erst vor dem Umsiedeln die einzelnen Kammern mit der Schere voneinander trennen. Da sich die Eierkartons allerdings sehr schnell mit Wasser vollsaugen, verlieren sie schnell an Stabilität und eignen sich daher besonders zur Bepflanzung von schnell wachsenden Pflanzen.
Zeitungspapier
Auch Zeitungspapier oder anderes Recyclingpapier eignen sich, um diese zylinderförmig einzurollen und mit Erde zu befüllen – ähnlich zu der Variante aus Klopapierrollen. Das dünne Papier ist allerdings nicht so stabil und sollte daher nur für schnell keimende Pflanzenarten verwendet werden.
Milchpackungen
Leere Tetrapak-Verpackungen eignen sich ebenfalls sehr gut, um daraus selbst gemachte Anzuchttöpfe zu gestalten, da dieses durch die Beschichtung innen bereits wasserdicht sind. Dafür die leere Milchverpackung gründlich ausspülen und trocknen lassen. Den Karton anschließend waagerecht hinlegen und die obere Seite mit einem Cutter aufschneiden. Dabei einen etwa 1 cm breiten Rand auf allen vier Seiten übrig lassen. Um Staunässe zu vermeiden Löcher in den Boden (die andere waagerechte Seite) piksen. Die Töpfe mit Erde befüllen und bepflanzen.
Wer nun ebenfalls mit der Bepflanzung seiner Außenräume starten möchte, findet in in unserem Pflanzen aus Bio Saatgut selber ziehen-Artikel eine Anleitung hierzu.