Auch wenn ich genau weiß, dass die meisten Beauty-Innovationen lediglich aus marketingtechnisch aufwendig angepriesen Inhaltsstoffen bestehen, ertappe ich mich selbst immer wieder dabei blind Beauty-Versprechen zu folgen. Ein Produkt, verschieden wirksame Inhaltsstoffe, die angeblich grandiose Effekte erzielen sollen und ich gebe es mir, ohne weitere Gedanken daran zu verschwenden, in mein Gesicht. Immer wieder konnte ich an meiner empfindlichen Haut beobachten, dass meine “Klingt Gut”- Methode auf meine Haut belastend wirkt. Das Resultat waren Unverträglichkeiten, Rötungen und juckende, gereizte Haut. Erst viel zu spät fand ich heraus, dass dies eine Reaktion auf die unübersichtliche Mischung bestimmter Inhaltsstoffe ist. Meine Haut war schlicht ÜBERpflegt. Ja, das geht. Pflegen wir unsere Haut mit zu vielen verschiedenen Inhaltsstoffen, wird diese zunehmend sensibler, bis schließlich die natürliche Schutzbarriere der Haut irritiert wird – im Fachjargon auch Periorale Dermatitis genannt. Seit ich meine Rosa-rote-Brille (oder wie nennt man dies bei Beauty-Produkten?!) abgenommen habe und meine Pflegeroutine auf einige ausgewählte Inhaltsstoffe umgestellt habe, geht es meiner Haut sichtbar besser. Halte ich mich an meine wenigen bewährten Produkte, habe ich das Gefühl, meine Haut könne sich nach und nach regenerieren. Um ihr nicht wieder zu viel zuzumuten habe ich in letzter Zeit außerdem begonnen, einige meiner Kosmetikprodukte selbst herzustellen. Naturkosmetik selber machen spart mir nicht nur eine Menge Verpackungsmüll, sondern ich kann auch die verwendeten Inhaltsstoffe, deren Qualität sowie deren Dosis selbst bestimmen.
Darum lohnt sich Naturkosmetik selber machen
Um Naturkosmetik selber zu machen braucht es weder eine Vielzahl an Inhaltsstoffen, noch bunte Plastikverpackungen. Notwendig sind lediglich ein paar Grundzutaten und wiederbefüllbare Glasgefäße. Ein Bad mit Lavendelöl, ein wohltuendes Peeling, eine feuchtigkeitsspendende Maske oder ein Körperöl wirken oftmals Wunder und helfen abzuschalten. Beim Naturkosmetik selber machen kommt zudem noch das “Sich Zeit nehmen” hinzu, das meist im Bewusstsein für die täglichen Routine endet.
Grundzutaten zum Naturkosmetik selber machen
Mit den folgenden Zutaten lässt sich ein Großteil der für den täglichen Gebrauch benötigten Naturkosmetik selbst herstellen:
- Mandelöl
- Distelöl
- Olivenöl
- Kamillenblüten
- Rosenwasser
- Zucker
- Ätherische Öle
Mandelöl fördert die Zellregeneration und schützt die Haut vor Umwelteinflüssen. Zudem wirkt es reizlindernd beispielsweise bei empfindlicher, juckender Haut. Mandelöl balanciert Trockenheit und hinterlässt ein weiches, gepflegtes Hautgefühl. Es eignet sich daher hervorragend als Grundzutat in feuchtigkeitsspendenden Pflegeprodukten.
Distelöl Die in Distelöl enthaltene Linolsäure bildet beim Auftragen Feuchtigkeit in den Hautzellen und reguliert so die Schutzschicht der Haut.
Olivenöl enthält wertvolle Fettsäuren, welche die natürliche Hautbarriere unterstützen sowie ergänzen können. Es eignet sich daher besonders zum Einsatz bei trockener Haut.
Kamillenblüten haben eine natürliche beruhigende sowie entzündungshemmende Wirkung. Sie eignen sich daher besonders für den Einsatz in Kosmetikprodukten für empfindliche Haut.
Rosenwasser enthält natürliche Antioxidantien sowie wertvolle Vitamine. Es hat eine feuchtigkeitsspendende Eigenschaft, wirkt beruhigend und ausgleichend. Zudem ist es antibakteriell sowie entzündungshemmenden und daher besonders auch für unreine Haut geeignet.
Zucker Zuckerkristalle haben eine natürlich peelende Eigenschaft. Aufgrund der runden Form der Kristalle entfernen diese sanft Hautschuppen.
Ätherische Öle Da in selbstgemachter Naturkosmetik keine Duftstoffe enthalten sind, riechen sie neutral. Wer mag, kann daher einige Tropfen ätherische Öle zu den selbstgemachten Produkten hinzufügen. Je nach Anwendungsbereich, können ätherische Öle die Wirksamkeit der Pflegeprodukte unterstützen. So wirkt beispielsweise Teebaumöl entzündungshemmend während Orangenöl einen hohen Anteil an Antioxidantien besitzt. Dabei gilt: Ätherische Öle nicht unverdünnt auf der Haut anwenden, sonst können Reizungen entstehen.
Die Grundzutaten sind in gut sortierten Apotheken, Bio-Fachläden, Reformhäusern oder im Onlinehandel erhältlich. Beim Kauf sollte auf eine hohe Qualität sowie Reinheit der Produkte geachtet werden, um einer Reizung der Haut vorzubeugen.
Aufbewahrung und Verwendung der selbstgemachten Naturkosmetik
Selbstgemachte Naturkosmetik sollte vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden. Zur Lagerung eignen sich daher besonders Tiegel oder Sprühflaschen aus Braunglas. Aufbewahrt werden sollten diese anschließend an einen dunklen sowie kühlen Ort.
Rezepte zum Naturkosmetik selber machen
In unserer Clean-Beauty-Kategorie zeigen wir Euch regelmäßig Rezepte, mittels derer Ihr Eure tägliche Pflegeroutine in einen kleinen Wellness-Moment verwandelt.