Spätestens mit der japanischen Ordnungshüterin und Bestsellerautorin Marie Kondo wurde das Wort “Declutter” auch im deutschsprachigen Raum bekannt und gehyped. Auch wenn sich hinter dem englischsprachigen Terminus “Declutter” eigentlich nur das deutsche Wort “Aussortieren bzw. Ausmisten” verbirgt, so verleiht es einer eher ungeliebten Tätigkeit neuen Glanz. Und egal wo man sich auf seiner Reise zu einem nachhaltigeren Leben befindet, wir alle besitzen Gegenstände, die wir nur aufgehoben haben, für einen ganz bestimmten Moment, der nie kommen wird; oder haben Schubladen voll mit Dingen, die wir zwar nicht nutzen, aber auch nicht weggeben möchten. Kurzum: Wir alle sollten regelmäßig decluttern.
Aussortiert werden sollten dabei alle Gegenstände, die keine regelmäßige Verwendung finden oder die besonderen (emotionalen) Wert haben. Aussortierte Gegenstände können wahlweise verkauft, verschenkt oder gespendet werden – lediglich beschädigte Gegenstände oder solche, die niemand haben will, sollten weggeworfen werden.
Die Beurteilung wie oft Gegenstände genutzt werden sollten, damit es sich lohnt diese zu behalten bzw. welcher Besitz als wertvoll angesehen wird, liegt dabei im Auge der Betrachter*innen. So kann das vergleichsweise große Sortiment an Malutensilien, das man sich in der Hoffnung besorgt hatte, häufiger kreativ zu werden, bedenkenlos decluttert werden, wenn diese Hoffnung keine Früchte trägt. Führt selbiges Sortiment an Malutensilien regelmäßig zu netten Malabenden, sollte das Set jedoch – ungeachtet vom künstlerischen Wert der Malerzeugnisse – unbedingt behalten werden. “Keep if it sparks joy”, würde Marie Kondo beschriebenes Vorgehen bezeichnen. Wer sich nicht immer 100% sicher ist, ob potenziell zu declutternde Gegenstände nicht doch noch Verwendung finden oder diese irgendeine Form von “joy sparken”, kann diese einfach in einer Box unterm Bett oder im Keller verstauen. Wird die Box innerhalb eines bestimmten Zeitraums, z.B.: 6 Monate, nicht geöffnet, kann deren Inhalt ohne schlechtes Gewissen decluttert werden.
Wer nun motiviert ist mit uns gemeinsam sein Zuhause auszumisten, für den haben wir einen Guide erstellt, wie man am besten Raum für Raum vorgeht:
1. Declutter Raum für Raum
Starte in der Küche. Räume Küchenregale, Schränke sowie Schubladen aus und lege nur jene Dinge zurück, die Du im letzten Jahr benutzt hast.
Im Wohnzimmer gilt es vor allem Medien wie Bücher, DVDs oder Ähnliches sowie die obligatorischen Schubladen mit jeder Menge Krimskrams darin zu sortieren. Stelle Dir dabei stets die Frage, welche Medien Du erneut konsumieren würdest und für welche Dinge aus den Schubladen Du wirklich Verwendung hast.
Im Bad häuft sich oftmals eine Vielzahl an ungenutzten Produkten an. Brauche deshalb zunächst alle angebrochenen Produkte auf und gib doppelt vorhandene oder unliebsame Produkte an Freunde oder Familie ab, die sich darüber freuen.
Im Schlafzimmer gibt es vor allem den Kleiderschrank zu sortieren. Nimm all Deine Kleidungsstücke aus dem Schrank und überlege für welche Kleidungsstücke Du heute den Ursprungspreis bezahlen würdest. All jene Kleidungsstücke, für die Du nicht erneut den Ursprungspreis zahlen würdest, werden verkauft oder an eine Hilfsorganisatio gespendet. Wer überdies mehr zum Thema Minimalismus im Kleiderschrank erfahren möchte, liest hier unseren Anleitung, wie man eine Capsule Wardrobe erstellen kann.
Zuletzt nimm Dir Deinen Arbeitsplatz vor. Sortiere Deinen Stapel an losen Dokumenten und lege die wichtigen ab. Stifte und andere unliebsame Gegenstände werden ebenfalls geordnet und an einem gemeinsamen Ort aufbewahrt.
2. Aufbewahrung nach dem Declutter
Übriggebliebene Gegenstände lagerst Du idealerweise so, dass diese geordnet sind und auch als Einrichtungsgegenstände funktionieren. Körbe sind beispielsweise sowohl als hervorragender Organizer und schaffen zudem eine gemütliche Atmosphäre. Unser Favorit ist unser Aufbewahrungskorb aus Kaisagras. Ob Dekokissen, Kerzen oder Kinderspielzeug – in dem Aufbewahrungskorb finden alle Dinge ihren Platz und sind dabei ordentlich verstaut. Wer zudem mit überladen aussehenden Regalfächern zu kämpfen hat, findet in dem Korb zudem einen hervorragenden Sammelort für allerlei Dinge.
Lebensmittel beispielsweise kannst Du gut in wiederverwendbaren Bügelgläsern oder in Gemüse- sowie Einkaufsnetzen lagern. Das sieht gerade bei Nüssen und Trockenfrüchten stylisch aus und bringt wie von selbst Ordnung in die Küche.
3. Natürlich Reinigen
Ebenso wie ein aufgeräumtes, sorgt auch ein sauberes Zuhause für einen ruhigen Geist. Daher ist es empfehlenswert, dass auch eine Reinigungssession mit natürlichen, selbst hergestellten Reinigern zu Deiner Declutter Routine gehört. Wische alle ausgeräumten Schubladen, Regale sowie Oberflächen ab, bevor Du diese erneut einräumst. Nimm Dir Zeit, um Stellen in Deiner Wohnung zu reinigen, die im hektischen Alltag sonst eher zu kurz kommen. Putze Fenster, reinige Textilien oder entkalke Deine Utensilien, wie beispielsweise Wasserkocher oder Kaffeemaschine. Abgefüllt in schöne Braunglasflaschen, müssen die selbst hergestellten Reiniger zudem nicht weggeräumt werden, sondern warten dort, wo sie gebraucht werden auf ihren Einsatz. So kann das Zuhause mit wenigen Handgriffen zwischendurch so sauber gehalten werden, dass es einer solchen Großreinigung nur in unregelmäßigen Abständen bedarf.
3 Kommentare
Nachdem ich diesen Artikel gelesen habe, habe ich mich sofort an meinen Kleiderschrank gemacht und habe einige Sachen gefunden die ich aussortieren konnte. Habt ihr eine Idee was ich mit den Sachen machen soll?
Danke für den Reminder das sollte ich unbedingt wieder mal machen. Finde es immer schwierig zu entscheiden was ich dann mit den alten Sachen machen soll. Ich das Zeug was ich nicht mehr brauche auch nicht immer meinen ganzen Freunden andrehen und weg schmeißen will ich es erst recht nicht. Was macht ihr mit euren aussortierten Sachen?
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