Nur wenige von uns halten sich tatsächlich länger als 4-6 Wochen an ihre Neujahrsvorsätze. Grund dafür ist, dass es sich häufig um schwerlich umsetzbare, höchst ambitionierte Ziele handelt, wie z.B. täglich 30 Minuten Sport zu machen oder um 05.30 Uhr aufzustehen. Hinzu kommt, dass man alle Neujahrsvorsätze oft gleichzeitig – nämlich zum 01. Januar angeht – und die Motivation hierfür oft nicht ausreicht. Letztlich bleibt dann nur eine gute Absicht zurück. Dies wollen wir ändern und haben uns bei den diesjährigen Neujahrsvorsätzen auf Intentionen beschränkt, die uns bei einer bewussten Lebensführung unterstützen – ohne dabei konkrete Vorgaben zu machen. Wir haben in einer Redaktionssitzung gesammelt, was uns allen wichtig ist und unsere Intentionen gemeinsam formuliert. Wer ebenfalls Neujahrsvorsätze für ein bewusstes Leben formulieren will, ist herzlich eingeladen.
Unsere Intentionen | Neujahrsvorsätze
1. Zeit für sich selbst
Auch wenn wir gerne Zeit mit Freund*innen und Familie verbringen und Dinge im Draußen unternehmen, verlieren wir bei dem Rumgerenne von Zeit zu Zeit den Fokus auf unsere eignen Bedürfnisse. Deshalb wollen wir uns im neuen Jahr wieder bewusst etwas mehr Zeit für uns selbst nehmen, vielleicht für einen Spaziergang an der frischen Luft, ein paar Bücher oder ein Peeling samt Maske am Ende einer anstrengenden Arbeitswoche.
2. Raum für Neues schaffen
Auch wenn wir es schon lang für überholt finden, dass das frisch angebrochene Jahr neue Chance mit sich bringt – immerhin lassen sich diese das ganze Jahr über ergreifen – kommen wir auch nicht umhin, den Spirit des Jahreswechsels zu nutzen und Raum für Neues zu schaffen. Ungenutzte sowie ungeliebte Gegenstände werden aussortiert und weggegeben. Behalten werden all jene Gegenstände, die wichtig sind und die einem Freude bereiten. Die Rede ist von: Decluttern. Wer es und gleich tun möchte, ohne ohne Altlasten in das neue Jahr starten möchte, für den haben wir einen ausführlichen Declutter-Guide zusammengetragen.
3. Eigenen Entscheidungsspielraum wahrnehmen
Wie oft denken wir, dass wir keine andere Wahl haben. Wir müssen dies noch erledigen, uns um diesen Menschen noch kümmern, diesen Chef oder Kunden zufriedenstellen und das Chaos zu Hause noch beseitigen. Die Wahrheit ist, wir müssen eigentlich gar nichts. Oder zumindest nicht so viel wie wir häufig denken. Uns klarzumachen, dass wir alle diese Dinge nicht „müssen“ sondern uns vielmehr „dafür entscheiden“ sie zu tun und auch unseren Wortschatz dementsprechend anzupassen, vermittelt das Gefühl von Kontrolle und gibt uns den Entscheidungsspielraum zurück, den wir häufig verloren glauben.
4. Grenzen ziehen
Ein „Ja“ fällt uns oft leichter als ein „Nein“. Vor allem wenn die Frage oder Bitte von jemandem kommt, der uns wichtig ist. Zu viele von diesen „Ja’s“ lassen uns jedoch zum Spielball von anderen werden, weshalb wir uns im Rahmen unserer Neujahrsvorsätze vornehmen, auch mal „Nein“ zu sagen, wenn wir eigentlich „Nein“ meinen. Es muss auch nicht immer ein hartes „Nein“ sein, sondern kann auch ein „diesmal nicht, aber das nächste Mal gern wieder“ sein. Vielleicht stößt man auf kurzes Unverständnis – das Gefühl seine eigenen Grenzen gezogen zu haben, macht dies jedoch bestimmt wieder wett.
5. Ziele visualisieren
Wie wohl viele nutzen auch wir die entschleunigte Zeit zwischen den Jahren um unsere Ziele festzulegen. Manch ausführlicher, manch angelegt als kurzfristiges Ziel. Selbstredend gestaltet es sich dabei schwierig, alle Ziele gleichzeitig und vor allem gleichermaßen im Auge zu behalten. Um dem Szenario des Vergessenwerdens dieser vorzubeugen, haben wir uns dieses Jahr auf die Agends geschrieben, diese mittels Bullet Journaling zu visualisieren und messbar zu machen. Das ist eine Methode, um sich seine Ziele auf Tages- sowie längerfristiger Basis zu visualisieren und stets vor Augen zu halten. Einen ausführlichen Guide zum Bullet Journaling findet Ihr hier [Anzeige].
6. Raum im Kopf schaffen
Unser Kopf ist meist voll von ToDo’s, Vorhaben, Deadlines, Sorgen, Terminen, Ängsten, Organisatorischem und sonstigen Gedanken. Um etwas mehr Klarheit und Ruhe bei all den Dingen zu erhalten, die um die Aufmerksamkeit in unserem Kopf buhlen, möchten wir uns dieses Jahr bewusst etwas Zeit nehmen, um mehr Raum im Kopf zu schaffen. Manchen gelingt das durch Meditation oder Yoga, manchen besser durch Sport oder Spazierengehen. Einfach mal an Nichts denken – das wünschen wir uns für das nächste Jahr!
7. Bedürfnisse artikulieren
Frustration stellt sich oft ein, wenn Bedürfnisse nicht oder nicht rechtzeitig artikuliert werden – ein Satz, der auf einem Kalenderblatt stehen könnte. So klar dies in der Theorie ist, so schwer fällt uns häufig jedoch unserem Gegenüber klar und ohne Vorwurf zu erklären, was wir eigentlich wollen. Dieses Jahr möchten wir uns regelmäßig die Frage stellen, was wir eigentlich von uns und von anderen erwarten und dies auch klar kommunizieren.
8. Achtsamkeit praktizieren
Wie oft haben wir das Gefühl, das Leben zieht einfach wie ein Film an uns vorbei? Wenn wir Abends eine FreundIn oder unsere PartnerIn fragen wie sein bzw. ihr Tag war und eigentlich kaum zuhören, wenn wir im Kopf bereits den Arbeitstag auf dem Weg zur Arbeit durchplanen oder wenn wir wie auf Autopilot repetitive Aufgaben erledigen ohne wirklich darauf zu achten, was wir eigentlich tun. Im Rahmen unserer diesjährigen Neujahrsvorsätze nehmen wir uns vor achtsamer zu sein bei allem was wir tun. Wir wollen besser zuhören, mehr wahrnehmen im hier und jetzt und uns bewusst auf alles konzentrieren was wir gerade tun.
2 Kommentare
Ich gehöre auch zu denjenigen, die sich jedes Jahr vornehmen ihr Leben etwas bewusster zu leben aber mir fällt es sehr schwer es auch durchzuziehen, aber mit welchen Mitteln schafft man das?
Mentale Gesundheit steht jedes Jahr verstärkt auf der Agenda der Neujahrvorsätze, aber das Mittel um es durchzusetzen fehlt.
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