Schweden ist in vielen Umweltthemen Vorreiter. So auch bei der Müllvermeidung und -entsorgung. Nicht verwunderlich daher, dass der neueste Jogging Trend ebenfalls aus Schweden kommt: Plogging. Es setzt sich aus dem schwedischen Wort „plocka“ (das für ’sammeln‘, ’suchen‘, ‚aufheben‘ steht) und Jogging zusammen und bedeutet so viel wie Müllsammeln beim Joggen.
Was zunächst etwas seltsam klingt, ist sowohl aus ökologischer- wie auch aus sportlicher Hinsicht durchaus sinnvoll: Gerade auf den klassischen Spazier- und Joggingstrecken findet sich nämlich der meiste achtlos liegen gelassene Müll. Zudem wirkt sich das ständige Anhalten und in die Knie gehen (quasi kleine Squads), positiv auf die Beinmuskulatur und das Herz-Kreislauf-System und somit auf die Laufform aus. Ein Gewinn also für Umwelt und sportliche Leistungsfähigkeit.
Viel Unterstützung erfuhr der Plogging-Trend vom schwedischen Umweltaktivisten Erik Ahlström. Als dieser nämlich nach Stockholm umzog, beklagte er sich immer wieder über die großen Mengen Müll, die er beim Joggen am Straßen- bzw. Wegesrand vorfand. Nachdem er allein der Sache nicht Herr wurde, begann Ahlström Jogging-Gruppen zu organisieren, die sich mit Handschuhen und Müllsäcken aufmachten. Da diese Gruppen optisch natürlich auffielen, wurde Plogging umgehend zum Trend in und um Stockholm. Nach und nach verbreite sich diese Bewegung nun auch in weiteren Ländern Europas (Auch Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt, München und Stuttgart haben bereits Plogging-Gruppen, die sich über regen Zuwachs freuen).
Für alle, die diesen Sport- und Umwelttrend auch einmal testen wollen, haben wir hier eine kurze Anleitung.
How to: Plogging
Eine Mülltüte und gegebenenfalls einen dünnen Handschuh mitnehmen (Zugegeben: Man kommt sich zunächst etwas albern vor mit Mülltüte und Handschuh das Haus zu verlassen, das legt sich aber nach ein paar Minuten. Versprochen!). Dann einfach wie gewohnt loslaufen und sobald man eine leere Chips-Packung, Coffe-to-go Becher oder sonstigen Unrat auf oder neben der Laufstrecke sieht, langsam mit geradem Rücken in die Knie gehen (quasi einen sauberen Squad machen), Müll aufheben, in die Mülltüte stecken, aufrichten und weiter laufen.
Wer sich zu Beginn noch unsicher ist, alleine mit der Mülltüte in der Hand loszulaufen, für den gibt es in größeren Städten häufig Plogging-Events. Plogging-Begeisterte treffen sich an einem Startpunkt zum gemeinsamen Ploggen. Hier kann man sich nicht nur mit Gleichgesinnten austauschen, sondern sich auch wertvolle Tipps von erfahreneren Ploggern holen. Wer sich über aktuelle Plogging-Aktionen in seiner Stadt informieren will findet diese beispielsweise in Berlin über Moving Forward, in Köln über Plogging Cologne , in Frankfurt über Clean FFM oder über den Münchner Plogging Mob in München.
1 Kommentar
Hallo,
mein Name ist Alicja Szkatula und ich arbeite bei Train of Hope Dortmund e.V.
Derzeit organisieren wir das Projekt „Refugees for future“, in dem neuzugewanderte Menschen rund um das Thema Klimawandel und Umweltschutz aufgeklärt werden sollen.
Ich wollte fragen, ob ich das Bild von dem Artikel „PLOGGING//JOGGING FÜR DIE UMELT“ vom 21.Juli 2018 für die Flyer benutzen darf.
Für Ihre Rückantwort bedanke ich mich im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen
Alicja Szkatula
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